Archiv für August 2010

„Deutsches Nachrichtenmagazin“

Der Kampf um die Hefte
31. August 2010

Den Vertrieb des rechten Magazins „Zuerst“ in Südniedersachsen zu unterbinden ist das Ziel einer Kampagne des Göttinger Bündnis gegen Rechts. In einem offenen Brief fordert das Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften und Antifagruppen den für den Vertrieb zuständigen Presse-Grossisten Mitte auf, das Heft aus dem Verkauf zu nehmen. Der widerum darf das gar nicht: aufgrund seiner Monopolstellung ist er dazu verpflichtet, jede Pressepublikation zu vertreiben.


Kundgebung gegen Abschiebung und Abschiebehaft
30. August 2010

Eine Pressemitteilung des AK Asyl: Anlässlich des bundesweiten Aktionstages gegen Abschiebung und Abschiebehaft versammelten sich am heutigen Montag trotz Regen 50 Personen in der Göttinger Innenstadt. Ein Redebeitrag thematisierte die aktuelle Situation in Göttingen. Trotz der anhaltenden Proteste hat sich die Lage für die etwa 200 ganz akut von Abschiebung bedrohten Menschen nicht entspannt: Von denjenigen 30 Roma, deren Abschiebung am 22. Juni diesen Jahres zumindest vorläufig verhindert werden konnte (vgl. Pressemitteilung vom 23.06.2010 [1]), warten ein Großteil auf die Entscheidung ihrer Asylverfahren; zwei Personen wurde zuletzt nur eine zweiwöchige Verlängerung ihrer Duldungen bis 9. September gewährt, weitere zwei haben seitdem Zuflucht im Kirchenasyl gefunden. Um ein Bleiberecht für sie zu erreichen, wird derzeit eine Eingabe an die Niedersächsische Härtefallkommission vorbereitet, mit einer noch laufenden Unterschriftenaktion soll diesem Anliegen Nachdruck verliehen werden [2]. In einem weiteren Redebeitrag wurde auf die für den 25.09.2010 geplante bundesweite Demonstration in Büren hingewiesen: „Zwischen der Kleinstadt Büren im Kreis Paderborn und einer Autobahnauffahrt liegt versteckt im Wald der mit mehr als 300 Haftplätzen größte Abschiebeknast Deutschlands. Für 35 Millionen Mark ließ die nordrheinwestfälische Landesregierung vor 17 Jahren ein früheres Kasernengelände der belgischen Armee zum Hochsicherheitsknast umbauen. Die Menschen, die hier eingesperrt sind, haben gegen
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Sa. 04.09.: Tag der offenen Tür bei der Polizei & Protest dagegen
29. August 2010

Die Polizeidirektion Göttingen will ihr Image, das sie in letzter Zeit eigenverantwortlich ordentlich ramponiert hat, wieder aufmöbeln. Am Samstag veranstaltet sie daher einen Tag der offenen Tür. Das Thema: Zivilcourage. Die Behörde verspricht „Spiel, Spaß, Informationen, Live-Musik und Unterhaltung auf der Showbühne sowie Leckereien vom Grill und aus dem Suppentopf“. Offizielle Eröffnung ist um 11.30 Uhr. Dann treten die Gastgeber Polizeipräsident Robert Kruse und der Leiter der Polizeiinspektion Göttingen, Thomas Rath, auf die Showbühne. Im Laufe des Tages wird einiges geboten: Führungen durch die Polizeiwache und das Polizeigewahrsam, Vorführungen der Bereitschaftspolizei mit dem „Einsatz-Mehrzweck-Stock“, Interviews zu den Themen „Zivilcourage“ und „Gewalt gegen Polizeibeamte“oder auch Vorführungen der Polizeidiensthundführer (verschiedene Festnahmesituationen). Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Gelände der Firma Zeiss in der – jetzt kommt’s – Karl Marx Straße. Weitere Informationen bietet die Polizei auf ihrer Homepage. Göttingen wäre nicht Göttingen, wenn es gegen derlei Propagandaevents der Exekutive nicht auch Protest geben würde. Die Gruppe Gegenstrom, die Grüne Jugend und die Basisgruppe Geschichte rufen zur Teilnahme an einer Kundgebung gegen Polizeigewalt auf. Aus dem Aufruf: Stattdessen ist jeder Streifenwagen nur trauriger Ausdruck davon, dass wir noch immer in einer Gesellschaft leben, die auf Gewalt gegründet ist und nur durch die permanente Androhung
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Mi. 1.09.: Konzert mit Orchid of Doom und Julith Krishun im Juzi
27. August 2010

Ein interessanter Vertreter der deutschen Hardcoreszene beehrt wieder einmal Göttingen: Julith Krishun aus Dresden. Wer auf Converge steht, wird hierbei seine/ihre Freude haben, denn Julith Krishun schaffen es durch eine massive Metal-Gitarrenwand und abgefahrenen Gesang zu begeistern. Diesmals mit neuer Platte >>VV< < im Gepäck. OrchidofDoom sind neu und ziemlich geil. Sie machen, wie der Bandname bereits andeutet, in Doom, haben aber einen sehr eigenen Stil und Sound. Abgedreht und düster. Beindruckend die Liste der Bands, in denen die Mitglieder mitgewirkt haben oder noch immer mitwirken: Suckinim Baenaim, Julith Krishun, The Tangled Lines, Kommissar X, Of Quite Walls, Depressive State, flu.ID, Bombee, Celan, rOeder. Für mich ist die Show ein persönliches Highlight. Nicht verpassen. Beginn: 21.30Uhr!


Mi. 01.09.: Buchvorstellung „Perspektiven autonomer Politik“ im T-Keller
27. August 2010

Vorstellung des Buches: ak wantok (Hg.): „Perspektiven autonomer Politik“, erschienen in diesem Jahr im Unrast Verlag. Ankündigungtext der VeranstalterInnen (T-Keller und Buchladen Rote Straße): Der ak wantok hat in diesem Buch an die 50 Beiträge vereint, die sich mit der Geschichte, vor allem aber mit der Gegenwart und Zukunft der autonomen Bewegung auseinandersetzen. Der Textsammlung liegt die Überzeugung zugrunde, dass die autonome Bewegung nicht nur ein bedeutendes Kapitel in der neueren Geschichte linksradikalen Widerstands in Europa darstellt, sondern dass sie einen Rahmen geschaffen hat, der auch zukünftig das Schaffen und Verteidigen gegenkultureller Räume ebenso ermöglichen und stärken kann wie den Kampf gegen Herrschaft, Unterdrückung und Ausbeutung. Aus der Einleitung: »Autonome Diskussionen finden auf Treffen statt, auf Veranstaltungen und Demos, in Szeneblättern und Internet-Foren. Sie sind breit gefächert, vielfältig und komplex, und das ist gut so. Manchmal jedoch scheinen den Diskussionen gemeinsame Referenzpunkte zu helfen, die Debatten zusammenfassen, zueinander in Beziehung setzen und in historische Zusammenhänge rücken. Dies kann zu mehr Klarheit führen, noch einmal neue Perspektiven ermöglichen und Grundlagen für weitere lebendige Diskussionen schaffen.« um 20h im T-Keller


Mo 30.08.: Kundegebung anlässlich des internationalen Aktionstag gegen Abschiebung
24. August 2010

Die Göttinger Abschiebemaschine arbeitet trotz aller Proteste weiter. Um darauf aufmerksam zu machen, veranstaltet der Arbeitskreis Asyl am internationalen Aktionstag gegen Abschiebung und Abschiebehaft eine Kundgebung mit Infostand am Gänseliesel. Ankündigung Die Abschiebemaschinerie in Niedersachsen dreht sich weiter. Trotz der verhinderten Massenabschiebung vom 22. Juni diesen Jahres sind das Innenministerium in Hannover und die Ausländerbehörde in Göttingen immer noch dabei, Abschiebungen in den Kosovo zu planen und durchzuführen. Aber auch in andere Länder sollen Menschen, die unter anderem nach kapitalistischen Prinzipien nicht verwertbar sind oder nach rassistischen Gesichtspunkten nicht dem Bild der weißen, deutschen Normalbürger_in entsprechen, abgeschoben werden. Deutschland / Europa im 2010: Unter anderem mit der Einführung des sogenannten Dublin II – Abkommens vom 18. Februar 2003 hat sich Europa in eine Art Festung verwandelt. Eine der einzigen verbleibenden Möglichkeiten nach Europa zu gelangen, ist der Seeweg über das Mittelmeer, der sich als eine lebensgefährliche Reise gestaltet. Dort machen Schiffe der südeuropäischen Staaten sowie die europäische Grenzschutzagentur FRONTEX Jagd auf Flüchtlingsschiffe. Jedes Jahr gibt es dadurch zahlreiche Todesfälle auf See zu beklagen. Aber selbst wenn die Menschen diese Fahrt überleben oder anders nach Deutschland kommen, werden sie hier menschenunwürdigen Bedingungen ausgesetzt: Sie werden in „Auffanglager“ gesteckt, erhalten Wertgutscheine für
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Finale im Openair-Kino
24. August 2010

Am kommenden Wochenende endet die Openair-Kino-Saison für diesen Sommer bereits wieder. Wie jedes Jahr überrascht uns das Lumière mit drei Progammhighlights zum Schluß. Am Donnerstag wird „Die Eleganz der Madame Michel“ gezeigt, gefolgt von „Sherlock Holmes“ am Freitag und „Oben“ am Samstag. Beginn ist jeweils um 21 Uhr.


Debatte über Homophobie im Hardcore

Stolz und Vorurteil
24. August 2010

„Danke für die Gelegenheit, ein paar Sachen klar zu stellen“: Agnostic Front-Sänger Roger Miret hat sich die Zeit genommen, mit uns über Vorwürfe gegen ihn und seine Band zu sprechen. Die gehen von Homophobie über Nationalismus, Wohlstandschauvinismus bis hin zu Rassismus. Alles Dinge, mit denen die Hardcore-Legende nichts zu tun haben möchte. Am 25. August spielen Agnostic Front in der musa.


Sa. 28.08.: Konzert mit Lars Ludvig Löfgren im Pools
22. August 2010

Gitarrenpop aus Schweden, um 20 Uhr im Pools Innenhof im Börner Viertel. Bei schlechtem Wetter findet das Konzert drinnen statt, also nicht deswegen zuhause bleiben! Der Eintritt ist, wie bisher bei allen Konzerten im Pools, frei. Selber anhören geht hier: www.myspace.com/larsludviglofgren


Sa. 28.08.: SKANACHT in der Musa
22. August 2010

Am Samstag gibt es die SKANACHT in der Musa. Bei Ska aus Göttingen kommen einem eigentlich Namen wie die aufgelösten No Respect, das noch recht lebendige Rogue Steady Orchestra oder die weniger politischen aber dafür um so poppigeren Tora Bora Allstars in den Kopf. Doch von diesen Bands steht Samstag wohl keine auf der Bühne… Der Hauptakt ist die Göttinger Indie-Ska-Pop Band Merry-Go-Round, die bisher so ziemlich alles an Konzerten in der Gegend mitgenommen hat, was mensch in Göttingen bekommen kann inklusive eines Auftrittes in der Göttinger Funsporthalle. Mit Ska hat die Musik vom Merry-Go-Round mit Ausnahme eines Bläsersatzes zwar recht wenig zu tun aber dafür können die beiden anderen Bands den Namen SKANacht dann doch mit Ska unterfüttern. Das wäre zu einem die SkaNutz aus Braunschweig, die sich musikalisch an amerikanischen Skapunk wie den Mad Caddies orientieren und die junge Göttinger Band Wies geht, deren Ska Einschläge von Reggae und Funk aufweist. Die einzige Aufnahme der Band „Wies geht“ bei Myspace ist zwar noch etwas unbeholfen, macht aber durchaus Lust auf mehr. Der Eintritt ist mit 5 Euro im Vorverkauf und 8 Euro an der Abendkasse für Musa-Verhältnisse noch gut erschwinglich. Beginn ist 21 Uhr