Do. 15.04.: Vortrag über Forschung mit der grünen Gentechnik, Behördenfilz und Fördergeldbetrug im T-Keller
von Kokain am 9. April 2010 veröffentlicht in Diskussion, Termine, Theaterkeller, VortragZwischen Lüge und Lobby
Vortrag und Diskussion mit Mirjam Anschütz
Im Jahr 2006 wurde vom Leibniz-Institut in Gatersleben (Salzlandkreis, Sachsen-Anhalt) ein wissenschaftlicher Versuch mit Genweizen angelegt. Dieser Versuch provozierte immense Proteste. Einerseits weil es sich um Weizen handelt, unsere wichtigste Nahrungspflanze. Andererseits, weil die Freisetzung direkt neben Flächen erfolgte, auf denen traditionelles Weizensaatgut erhalten werden sollte. Auskreuzungen waren vorprogrammiert – vielleicht sogar einkalkuliert.
Nachdem aller Protest wirkungslos blieb, zerstörten sechs AktivistInnen das Genweizenfeld in einer öffentlichkeitswirksamen Aktion. Die nun anstehenden Prozesse nutzen sie, um den Skandal um das Genweizenfeld in die Öffentlichkeit zu bringen. Dass dieser Versuch ein Skandal war, war ihnen vorher bekannt. Um welches Ausmaß es sich handelt, wussten sie nicht: Im Laufe der Prozesse stießen die AktivistInnen auf Dokumente über schlampige Kontrollen, Fördergeldbetrug und nachlässige Versuchsdurchführung.
Aus der Ankündigung
Anhand diesem beispielhaften Fall wollen die VeranstalterInnen Netzwerke und Praxis der Genlobby aufzeigen um zu widerlegen, dass Wissenschaftlich nicht zwangsläufig korrekt heiße und öffentlich gefördert nicht zwingend im Sinne der Allgemeinheit sei.
Zur Referentin:
Mirjam Anschütz studiert Ökologische Landwirtschaft in Witzenhausen und engagiert sich für die Erhaltung nicht patentierter, bedrohter Nutzpfl anzensorten. Sie beteiligte sich 2008 an der gewaltfreien Gendreck-weg-Feldbefreiung des Genweizenfeldes in Gatersleben. Nun steht sie mit fünf anderen AktivistInnen vor Gericht. Sie werden des Hausfriedensbruchs und der Sachbeschädigung bezichtigt und sollen 250.000 Euro Schadensersatz an das Institut zahlen.
Beginn ist 20:00 Uhr im Theaterkeller (Geismarlandstraße 19)
Veranstaltet von Schöner Leben Göttingen
Der T-Keller steckt also im Behördenfilz und betreibt Fördergeldbetrug um grüne Gentechnikforschung zu betreiben? Ist das die Flucht nach vorn? Selbstkritik um den Laden nicht schließen zu müssen aufgrund von Forderungen der Geldgeber? Ist da die Anti-Öko-Positionierung mit aktiver Gentechnikforschung übers Ziel hinausgeschossen und führt zum eigenen Untergang.
Da ist man mal ein bisschen nicht in der Stadt und alles geht drunter und drüber.