Theaterstück „Tango“ am 26./30. April und 03. Mai im ThOP
von am 24. April 2009 veröffentlicht in Theater

Ein guter Freund der MoG-Redaktion hat sich das Stück „Tango“ einmal angesehen und dazu freundlicherweise den folgenden Artikel verfasst:

„Aktuell wird im Theater im OP (ThOP) ein Stück namens Tango gegeben. Das Stück von Sławomir Mrożek handelt von den Versuchen des Studenten Artur, der in seiner Familie wieder Regeln einführen möchte, nachdem seine Eltern in ihrer Jugend nach Ansicht der Protagonist*innen alle Normen abgeschafft haben. Als letzte Möglichkeit hierzu sieht er eine Hochzeit mit seiner hedonistischen Cousine an, die einer Hochzeit nicht abgeneigt ist. Die Segnung durch die Großmutter muss allerdings, ebenso wie die Teilnahme der anderen Familienmitglieder, mit Waffengewalt erzwungen werden. Während der Onkel Arturs, Eugen, mit diesem Akt eine Rückkehr der alten Ordnung erzwingen will versucht Artur eine Neuorganisation der unklaren Lebensverhältnisse zu bewirken. Er wünscht sich die Implementierung klarer Normen, gegen die dann rebelliert werden kann um neue, bessere Normen zu erschaffen. Das hinter dem Wunsch nach Normen stehende Verlangen ist dabei der Wille bedeutsames zu tun. Dieses Bedeutsame stellt für ihn das Abweichen von der Norm dar. Da es aber seinem Empfinden nach keine Normen mehr gibt muss er sie erschaffen. Als mögliche fallen ihm dabei aber doch wieder nur die alten ein.

Diesem Plot folgend gibt es viele schöne Szenen und Kleinigkeiten an denen mensch sich wunderbar erfreuen kann oder über die auch herzlich zu lachen möglich ist. Dies auch und gerade weil sie von den – größtenteils zum ersten Mal auf einer Bühne stehenden – Schauspieler*innen gekonnt inszeniert werden.

Gemäß der dem Stück vorangehenden Tonbandansage, in der es heißt, dass das Stück nur ist, was es ist und keinen tieferen Sinn hat, und dem Umstand, dass es im Rahmen eines Seminars über Sławomir Mrożek aus Spaß am Thema mit Bekannten und Freud*innen entstanden ist, will ich es nicht übermäßig interpretieren. Es scheint mir jedoch darum zu gehen, dass weder die reine Idee noch die vollendete Form handlungsleitendes Ideal sein sollte, sondern die Wünsche der einzelnen.

An dieser Stelle die Empfehlung an alle sich dieses Stück zwecks eines lustigen und interessanten Abends einmal anzusehen. Übrigens wird nicht im OP, sondern in der kleineren alten Notaufnahme gespielt, was ja auch mal interessant ist. Für die Freund*innen des nebensächlichen Ereignisses ist sicher noch interessant zu wissen, dass zwischendurch kleine Einlagen des namensgebenden Tanzes geboten werden. (Ich vermute, dass wenn ich wüsste, was dem Tango für Eigenschaften zugeschrieben werden, ich damit Interpretationsanregungen erhalten würde.)

Das Stück wird noch drei Mal gespielt (am 26. & 30.April, 03.Mai.), die Notaufnahme ist klein, also reserviert euch gegebenenfalls die neun Euro teuren Karten.

Weitere Infos zu dem Stück gibt es außerdem hier.

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