Archiv für Mai 2007


23. Mai 2007

Diese Woche fällt verspätet und reichlich knapp durch ein Wort zur Woche unsererseits aus – es liegt wohl an der Hitze. Wir denken ihr könnt das verkraften. Zu Lesen gibt es dennoch einiges neues, z.B. zu Sell Out, wir haben immer noch ein paar Engpässe – und Göttingen ein paar Veranstaltungen und Konzerte.


Fr. 25.05.: 80ies Party im Kabale
23. Mai 2007

Ohwei – die 80er! Schlimme Zeit, gute Bands. Die 80er waren eine der glohreichen Zeiten von Heavy Metal, gerne auch versetzt mit Schminke und reichlich Androgynität. Das war der geile Teil. Dann der andere Teil, Duran Duran, Spandau Ballet, Cindy Lauper und Konsorten, auch irgendwie gut. Aber, das Diktat der Zeit und das des Geschmack merzt erbarmungslos aus! Auf einmal ist alles weg, vergessen. Verschämt blickt man zurück, Ja – ein hellrosa Jacket habe auch ich mal getragen, so etwas sagt man dann. Selbst hängt man schon in der stilistischen Fehlgriffkultur der aktuellen Zeit, und ehe man sich versieht, ist man schonwieder Teil eines neuen Revival. Nur ist das 80er Thema nicht inzwischen stinkend langweilig? Ich kanns nicht mehr hören, ich kanns nicht mehr sehen. Der Partyfaktor ist jedoch weiterhin eher unter ungeschlagen abzuheften, für die gute Protion Geschmacklosigkeit, die offenherzig zelebriert werden darf ziehe man sich bunte Leggins an (ich werde das jedenfalls tun), und erscheine am Freitag im Kabale.


Fr. 25.05.: Bernd Begemann und die Befreiung im Nörgelbuff
22. Mai 2007

An diesem Freitag ist der unglaubliche Bernd Begemann zu Gast im Nörgelbuff. Und er hat seine Band „die Befreiung“ dabei, was seine Songs zwar nicht besser macht – denn sie sind schon unglaublich toll – aber dafür anders. Wer Herrn Begemann schon einmal live spielen sehen hat weiss, das er auch so schon einen Unterhaltungsfaktor von 10.000 oder mehr vorweisen kann. So bestreitet er auch bisweilen mehrstündige Konzerte allein mit Stimmbändern und Gitarrensaiten, ohne dass sich irgendjemand wünscht, es möge doch bitte bald vorbei sein. Er singt über die gemeinsame Zeit vor der Glotze mit dir und deiner Schwester und den Ort unten am Fluss, unten am Hafen, wo die großen Schiffe schlafen. Und vielleicht gibt er dir auch einen Tipp, wo noch günstig Wohnraum zu haben ist, zum Beispiel in Neuallermöhe-West. Lass es dir nicht entgehen! Beginn ist um 21:00


Do. 24.05.: Mathew James Wright im Nörgelbuff
21. Mai 2007

Neu Seeland. Dort wurde Mathew James White geboren. Nun sitzt er mit seiner Gitarre in Berlin, und am Donnerstag im Nörgelbuff, Göttingen, Niedersachsen. Welch ein Weg. Irgendwo habe ich übrigens gehört, dass man im Nörgelbuff plant, 300 Konzerte pro Jahr zu veranstalten. Wie gesagt, ein Gerücht, vielleicht bilde ich mir das Ganze auch nur ein. Imposant klingt das trotzdem. Schlechte Bands gibt es in jedem Fall genug, die ihre Hinterteile nur allzu gerne ungefragt auf die Bühnen purzeln lassen. Ich hoffe man gibt sich trotz der vermeidlichen Zahl wählerisch im „Buff“, wie man in ekelhaft kleinstädtischer Verniedlichung sagen könnte. Ob bereits bei Mr. White das Qualitätssieb Anwendung fand lässt sich nicht sagen. Die Eckdaten klingen vielversprechend, denn allerlei prominente Namen auf Produzentenbasis werden auf Matts Homepage bemüht, die zu Bands wie All Saints führen (die ich auf ihre Art geil fand) oder Reamon (die ich auf wirklich jede nur erdenkliche Art Scheiße finde). Matt macht gut verträgliche Radiomusik, poppig, manchmal außerordentlich kitschig und für meine Begriffe zu gefällig, aber mit Ohrwurmqualität. Am Donnerstag, 24.05. also im Nörgelbuff.


Do. 24.05.: Miriam Buchhagen und Sebastian Linck im Cafe Kreuzberg
21. Mai 2007

Wer auf Akustik und Unplugged-Sessions steht, wird am Donnerstag im Cafe Kreuzberg voll auf seine Kosten kommen. Sebastian ist Sänger und Gitarrist der Göttinger Band ‚monomauve‘ und InsiderInnen vielleicht schon durch die Offene Bühne im Cafe Kreuzberg bekannt. Seine Songs sind sehr von Bands wie Radiohead, Muse, Sigur Rós und dEUS inspiriert und er ehemaliger Pädagogik-Student aus Göttingen. Miriam war schon des häufigeren in diversen Göttinger Musikkneipen zu sehen, nicht nur im Cafe Kreuzberg, sondern auch schon im Nörgelbuff. Bekannt ist sie vor allem dafür, das sie nicht nur viel klampft und singt, sondern vor allem auch immer viel zu erzählen hat. Während sie sich also mittels Gitarrenkonzerten davor drückt, ihrer wahren Bestimmung als Alleinunterhalterin nachzukommen, glänzt sie auf der Bühne und sieht ganz nebenbei auch noch derartig umwerfend aus, das… aber ich schweife ab. Hingehen jedenfalls.


Mi. 23.05.: Medizin und Intersexualität
21. Mai 2007

Am 15. und 16. Juni diesen Jahres findet das Antifee-Festival unter dem Motto „Feiern gegen Sexismus und Nationalismus“ statt. Neben diversen Bands sollen dann auch Workshops und politische Veranstaltungen angeboten werden. Und um das Ganze ordentlich zu Rahmen gibt es auch im Vorfeld schon einige thematische Veranstaltungen. Und so gibt es am 23. Mai eine Veranstaltung mit Adrian Da Silva unter dem Titel „Physische Integrität und Selbstbestimmung in medizinischen Leitlinien zur Intersexualität“. Der Begriff Intersexualität bezeichnet für gewöhnlich Menschen, die sich nicht eindeutig dem männlichen oder dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden können. Das es solche Menschen gibt, ist zwar Realität, allerdings stimmt diese Realität nicht mit der geltenden Gesetzeslage überein. Denn gemäß der hat der Mensch eben eindeutig Mann oder Frau zu sein. Um nun sicherzustellen, das die Menschen sich wenigstens halbwegs in die vorgegebenen Kategorien pressen lassen, hat sich ein breites instrumentarium medizinischer Praktiken herausgebildet. Angefangen bei operativen Eingriffen über medikamentöse Behandlung, einer eher desinformativen „Aufklärung“ der Eltern geht es bis hin zur Entrechtung des Kindes im Hinblick auf seine körperliche, geschlechtliche und sexuelle Zukunft. In dem Vortrag werden die gängigen Vorschriften der medizinischen Zunft zusammen mit der realen Praxis dargestellt und kritisiert. Wer schon immer mal wissen wollte,
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Sell Out Revisited – You’ve Got No Soul Baby
20. Mai 2007

Screamo, ein Kunstwort und eine Unart. Nicht weil die Musik an sich schlecht wäre, nein, weil Screamo eine Neurock Erfindung ist, die sich auf dem schmalen Grad zwischen Authentizität und Sell out bewegt. Sell out hat es meiner Ansicht nie wirklich gegeben. Ich habe das Geschrei und Geheul nie verstanden, ich habe aber auch oft die Bands nicht verstanden, wenn sie blauäugig und hoffnungsvoll irgendwo unterschrieben, und sich dann peinlich versuchten zu legitimieren. Keine dieser Bands muss sich legitimieren. Und wenn sie es machen, machen sie es meistens nicht besonders gut. Sie treten nach unten, weil sie Müde sind, von den Untergrundpäpsten all die Vorwürfe zu hören, gleichzeitig buckeln sie nach unten, denn sie brauchen die Credibility, um sich ihre Authentizität nach oben, und an uns alle zu promoten. Meistens geht das alles schief. Nagel von Muff Potter sitzt heute bei Total Request Live (MTV), und versucht sich gegenüber der Castinggewalt zu legitimieren.


Di. 22.05.: Vorstellung der Block-G8-Kampagne
19. Mai 2007

m Dienstag, dem 22. Mai 2007 stellt das Bündnis Göttingen gegen G8 die Kampagne BLOCK G8 in Göttingen vor. Das Bündnis will mit der Kampagne eine vielzahl von Blockaden an den Start bringen, um den G8 Gipfel in Heilgendamm in seiner Infrastruktur behindern und öffentlich deutlich zu machen, das die Beteiligten die Ganze Veranstaltung für ziemlich daneben halten. Die Veranstaltung soll einen Überblick über Sinn und Zweck der Blockaden geben und den aktuellen Stand der Planungen darstellen. Veranstaltet wird sie vom „Göttinger Bündnis gegen den G8“. Stattfinden tut der Spaß im Apex.


Di. 22.05.: Jesse James und Double A im Juzi.
19. Mai 2007

Jesse James?! War das nicht ein böser Mann, der im Wilden Westen eine Art Robin Hood abgab, nur eben ohne den ziemlich sozialen, und damit reichlich uncoolen Einschlag des Waldschrats von der Insel. Jesse James, Vorbild zahlreicher Filmikonen, die letztlich mit Grashalm im Mund zu oft schlechter Musik durch die Prairie ritten, und dabei kitschige Dialoge führen. Im Fall der vorliegenden Jesse James handelt es sich um eine Band von eben jener Insel. Die Band spielt Punkrock, dass muss als Info einfach mal ausreichen jetzt. Double A scheinen aus Göttingen und Kassel zu kommen. Die Myspacesongs scheppern ganz schön, was sicherlich an der dürftigen Proberaumaufnahme liegt. Gab es nicht mal hier in der Gegend ne Band die Tripple A hießen? Man hört aber Mosh raus. Auch das sollte genügen.


Sa. 19.05.: Jukebox Explosion/Klub Karacho
16. Mai 2007

Am 19.05. heisst es wieder Jukebox Explosion und Klub Karacho. Disco mit vermeindlich anständiger Musik. Lassen wir die Veranstalter selbst sprechen: „Floor 1: Jukebox Explosion Machine und Mr. Stringer indie trashpop emo bastard surfbeat Diese Woche gilt unser besonders strenger Trainingsplan für alle die im Winter untätig waren: Mit den Queens Of The Stoneage warmmachen und Beinmuskulatur dehnen; dann rauf auf den Platz. Die White Stripes kommen… Hacken schlagen und ausweichen! Nach der sportlichen Betätigung schön locker auslaufen und Shout Out Louds hören. So schön kann Sport sein. Floor 2: Klub Karracho Der Tanzabend zur „Karracho“-Sendung am Dienstagabend im Stadtradio Göttingen! Frühlingszeit ist Frühstückszeit für den Karrachovogel. So stehen neben nahrhaften Würmern auch allerlei krabbelnde Käfer auf seinem Speiseplan – und passend dazu die Beatles auf seiner Playlist! Auf dem zweiten Floor des JT-Kellers brütet er in seinem bunten Federkleid wieder freundlichen Indiepop und -rock aus, mischt eine Prise pluckernde Elektronik dazu, rührt im Takt um und brutzelt daraus einen unwiderstehlichen Sound. Im Mai gibt es das große Beatles-Special mit drei Songs der Fab Four pro Stunde… Denn egal ob Ihr unten in den ewigen Erdbeerfeldern liegt oder am Himmel Lucy mit ihren Diamanten beobachtet, ob Ihr gerade aus der
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