Do. 31.05.: Ingo Elbe kritisiert Staat und Kapital
von Schmendi am 28. Mai 2007 veröffentlicht in Theaterkeller, VortragAm nächsten Wochenende beginnt der G8-Gipfel, die Vorbereitungen und Mobilisierungen für die Proteste dagegen sind in vollem Gange. Da sich beim G8 VertreterInnen der großen Industriestaaten treffen und sich daher die politischen Forderungen der GegnerInnen oft an staatliche Politik wenden, veranstaltet die Redical [m] eine Diskussionsveranstaltung mit Ingo Elbe zu der Frage, inwieweit der Staat überhaupt und sinnvollerweise als Adressat solcher Kritik in Frage kommt. Vor dem Hintergrund der marx’schen „Kritik der politischen Ökonomie“ wird Ingo Elber versuche, den Zusammenhang von Staatskritik und Kapitalismuskritik zu skizzieren.
Das Ganze wird, machen wir uns nichts vor, eine ziemlich theorielastige Veranstaltung werden. Für Leute, die sich bereits mit der marx’schen Kapitalismuskritik auseinandergesetzt haben wird es bestimmt eine spannende und lohnende Veranstaltung. Weshalb sie sich ab 20 Uhr im Theaterkeller einfinden sollten. Allen anderen sei ans Herz gelegt, sich noch mal über die heutigen Veranstaltungsalternativen Gedanken zu machen.
Hä? Wieso ist das nur für Menschen, die sich gut mit Marx auskennen?
„Appelle an den „Vater Staat“, die Wirtschaft doch an die Kandare zu nehmen und damit „soziale Gerechtigkeit“ walten zu lassen, erfreuen sich gerade in der Linken nicht erst in neoliberalen Zeiten großer Beliebtheit.“ (aus puk.de/redicalm)
Ich finde es schon wichtig, dass genau dieses Thema halt nicht nur von den Politprofis behandelt wird, da es sich um einen ausschlaggebenden Gegenstand einer emanzipatorischen Bewegung handelt.
Und ausserdem ist Ingo Elbe halt einfach mal der Hammer.
na da bin ich mal gespannt, ob das auch ein nachvollziehbarer vortrag für nicht-marxkennerinnen wird. insiderinnen-gerüchten zu folge ist da eher nicht mit zu rechnen. schaun mer mal…
spannende und meines erachtens auch verständliche veranstaltung mit amüsanter diskussion (die sich eher um g8 und hinfahren und so drehte) im anschluss.
Vortrag von Ingo Elbe zur Kritik der marxistischen Staatstheorie: souverän und kenntnisreich, an Paschukanis orientiert, aber eben nix neues. Elbe ist ein kluger Kopf und guter Referent, allerdings als Marxologe nicht gerade der Polemik zugeneigt. Die anschließende Diskussion war gänzlich unergiebig: die verschiedenen Fraktionen der Göttinger Linken tauschen die altbekannten Argumente aus, warum es “total wichtig” oder eben “voll daneben” sei, nach Heiligendamm zu fahren. Vertreter von “ums ganze” verweisen auf den famosen “Resonanzboden”, den die “anpolitisierten Jugendlichen” darstellen.
Der dem Vortrag zugrunde liegende Aufsatz von Elbe findet sich bei der Roten Ruhr Uni.
ich bin nun wahrlich keine marx-kennerin oder -expertin, fand den vortrag von ingo aber echt gut verständlich. gut aufbereitet, das thema! hat mir auch lust auf mehr gemacht.