Soziale Bewegungen
Kundgebung zum 275. Uni-Jubiläum
„Exzellente Scheiße“29. Mai 2012
Die Kundgebung beginnt um 16.05 Uhr mit der Ankunft der Antikapitalistischen Demo. Der Lautsprecherwagen beschallt den Wilhelmsplatz mit „Fick die Uni“. Während die geladenen Gäste des offiziellen Festaktes zum 275. Jubiläum der Universität Göttingen die Aula betreten, sammeln sich Demonstrant_innen hinter den vorsorglich errichteten Hamburger Gittern mit Sicherheitsabstand zum Aula- und Mensaeingang.
Tunesische AktivistInnen im Interview
„Gefahr einer Konterrevolution“13. Mai 2012
Über ein Jahr ist es her, dass die Revolten im nahen Osten Europa in ihren Bann zogen. Mittlerweile ist die Situation diffus und schwer durchschaubar. Jetzt waren einige AktivistInnen aus Tunesien zu Besuch in Göttingen – Monsters hat mit Ihnen über die Situation in Tunesion und den Charakter linksradikaler Bewegungen im post-revolutionären Tunesien gesprochen.
Spontandemo
Free Pussy Riot21. April 2012
Für die sofortige Freilassung von drei inhaftierten Aktivistinnen der Moskauer Punk-Gruppe und -Band „Pussy Riot“ demonstrierten am Samstag recht spontan etwa 30 bis 40 Menschen. „Freiheit für Pussy Riot“ wurde skandiert, Flugblätter wurden verteilt. Aufmerksamkeit war ihnen sicher: Kurzerhand kaperten sie die Bühne der „Göttingen zieht an“-Modenschau mitten auf dem Marktplatz.
Überraschende Reunion
Autonome Antifa (M) gibt Neuanfang bekannt*31. März 2012
Die Autonome Antifa (M) hat sich offenbar wiedervereint. „In Anbetracht der politischen Entwicklungen in der Stadt und der Region, aber auch der gesamten Bundesrepublik, haben wir uns entschlossen, nicht länger tatenlos zuzuschauen“, heisst es in einem Kommuniqué der Gruppe. Man wolle dem „Vormarsch des deutschnationalen Chauvinsmus in Zeiten der Krise“ auf allen Ebenen Einhalt gebieten und dem spürbaren Wiedererstarken der extremen Rechten lokal, aber auch bundesweit einen Kontrapunkt setzen – mit „allen Mitteln“. Daher strebe man eine erneute umfassende Reorganisierung der autonomen Szene an, mit dem Ziel, eine neue bundesweite Dachorganisation zu bilden, die „der Bewegung zu neuer Schlagkraft verhelfen“ soll. Die antifaschistische Gruppe hatte sich zu Anfang der 00er Jahre wegen interner Querelen gespalten.
Demo für Bleiberecht
„1, 2, 3, 4 – alle Menschen bleiben hier“27. März 2012
Am vergangenen Samstag hatten verschiedene Initiativen zu einer Demo vom Rosenwinkel in die Innenstadt aufgerufen. Es galt, die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Schicksal von Flüchtlingen aufmerksam zu machen und die Solidarität der Mehrheitsgesellschaft zu mobilisieren. Drohende Abschiebung in zerstörte frühere Heimat, mangelhafte medizinische Versorgungsmöglichkeiten, Arbeitsverbote und Freiheitsbeschränkungen wurden kritisiert. Im Fokus standen auch die in Göttingen lebenden Roma, die im Jugoslawienkrieg fliehen mussten.
Musik statt "Wut und Zorn"
Hunderte raven gegen den Kapitalismus17. März 2012
Der Aufruf zur Demonstration „Über die Verhältnisse leben – Gegen engere Gürtel und Kapitalismus!“ hat gestern abend knapp 500 Leute auf die Straße gebracht. Der Hybrid aus Demozug und Techno-Parade zog unter geringer Polizeibegleitung lautstark durch die Innenstadt. Das „Antikapitalistische Krisenbündnis Göttingen“, das zu der Versammlung aufgerufen hatte, wertet die Demo als vollen Erfolg. „Die TeilnehmerInnenzahl hat unsere Erwartungen übertroffen und von der ausgelassenen, freundlichen Stimmung sind wir begeistert“, so eine Sprecherin des Bündnisses.
Zensus 2011
Strafen und Haft, um Antwort zu erzwingen5. März 2012
Etwa Mitte des Jahres 2011 fand in Deutschland eine „Volkszählung“ statt, der „Zensus 2011“. In der öffentlichen Wahrnehmung scheint das schon Vergangenheit zu sein. Tatsächlich findet dieser Zensus aber immer noch statt. Denn nicht jede_r mochte sich der staatlichen Anordnung fügen, Auskunft über sich zu geben. Die Stadt Göttingen reagiert nun mit härteren Maßnahmen: Zwangsgelder werden verhängt, mittlerweile ist gar Erzwingungshaft angedroht. Wir haben mit Betroffenen gesprochen.
Demo mit BFE-Premiere
„Frieden für Kurdistan!“17. Februar 2012
Rund 70 Menschen haben am Freitagnachmittag in Göttingen gegen den türkischen Militäreinsatz in Kurdistan demonstriert. Erstmals auch mit dabei: die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit der Göttinger Polizei.
Interview zu den geplanten Protesten in Dresden
Dresden Nazifrei?11. Februar 2012
Die Neonaziaufmärsche in Dresden gehören zu den größten Demonstrationen der Szene in Westeuropa, in den vergangenen Jahren beteiligten sich jeweils mehrere Tausend Nazis an dem vermeintlichen Gedenken der Opfer der Bombardierung Dresdens. Mit Dabei waren aber auch tausende AktivistInnen aus der ganzen Bundesrepublik, denen es gelang, die Demonstration der Nazis zu verhindern. Dieses Jahr ist unklar, was am 13. und 18. Februar passieren wird – gerüchteweise haben sich wichtige Gruppen aus der Organisation des Gedenkmarsches zurückgezogen, was den Termin am 18. ins Wanken bringt. Auch aus Göttingen folgten 2011 Hunderte dem Aufruf des Bündnisses „Neonaziaufmärsche stoppen“, einem Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Antifagruppen und anderen Organisationen. Wir haben mit Stefan* vom Aktionsbündnis gesprochen, wie die Planung für Dresden 2012 aussieht und was passiert, wenn die Nazis am 18. zu Hause bleiben.
Neues vom Kreishausbrand
RAZ bekennt sich zu Anschlägen in Göttingen31. Januar 2012
Die Anschläge auf das Amtsgericht und die Teeküche im Kreishaus gehen womöglich auf das Konto einer Revolutionären Aktionszelle. Auf der Internetplattform Indymedia Linksunten ist heute ein Kommuniqué der Gruppe aufgetaucht. Darin bekennt sie sich zu den Anschlägen auf das Göttinger Gerichtsgebäude anfang Dezember 2011 und die Teeküche des Kreishauses im Januar 2010. Ob das Schreiben authentisch ist, ist unklar. Bisher gab es keine Selbstbezichtigungen zu den Taten. Die Ermittlungen zum Kreishausbrand hatten unter fragwürdigen Umständen eine Hausdurchsuchung in der Roten Straße nach sich gezogen, waren letztlich aber im Sande verlaufen.