Texte

Antifaschistisch Fußball spielen – Fotos vom Antifacup 2007
24. August 2007

Beim alljährlichen Antifacup spielen diverse politische Zusammenhänge miteinander antifaschistisch Fußball im Stadion am Maschpark. Wohlbemerkt: miteinander, nicht gegeneinander. Nicht Leistung ist gefragt, sondern es gewinnt das Team, dass durch Queerness, Fair Play und Style besticht. Beim diesjährigen Tunier am 18. August war dies die Basisgruppe Geographie. Sie trat beim abendlichen Finale im Theaterkeller gegen das Team vom Salamanca, welches Leistungssieger des nachmittags war, im Playstationfußball an und bezwang dieses. Es folgen einige Impressionen aus dem Maschparkstadion.


Am Donnerstag um 19:30 Uhr wird mal wieder ein neuer Film im Cinema gezeigt...

Trompetenfilm aus Serbien: Gucha
23. August 2007

Der zumindest mir unbekannte Regisseur Dušan Milic liefert hier eine, dem Trailer nach zu schließen, unterhaltsame die in Serbien spielt. Die Handlung ist kurz erzählt: Juliana (Aleksandra Manasijevic) ist die Tochter des beliebtesten Trompeters Serbiens, genannt „Satchmo“ (Mladen Nelevic). Sie verliebt sich ausgerechnet in Romeo (Marko Markovic), der die Trompete in einem konkurrierenden Roma-Orchester spielt. Der Chauvinist Satchmo tut alles, um die Beziehung zu verhindern. Nur zu einem Zugeständnis lässt er sich hinreißen: Wenn er ihn bei der Weltmeisterschaft der Blechbläser in Guca besiegt, darf Romeo mit Juliana zusammen sein. Der Trailer sah sehr ansprechend aus und auch die „folkloristische“ Blasmusik fand ich ziemlich gelungen, sodass ich sagen würde hingehen und anschauen. Als kleine Anektdote am Rande: Das Dorf nach dem der Film benannt ist ist seit 1961 Veranstaltungsort eines der bekanntesten Brass-Festivals auf dem Balkan. Wer also die Musik gefällt und noch Lust hat im August zu verreisen, den weise ich auf diese mit Sicherheit amüsante Veranstaltung hin.


Monsters Reisen empfiehlt: Rocken am Brocken
19. August 2007

Ich finde es irgendwie immer lustig, wenn man von Göttingen Richtung Osten fährt und die ersten Orte dann ausgerechnet Elend und Zorge (also Sorge) heißen. Herrlich! Und ich wette die Leute dort können genau solche Gags kaum mehr hören und Idioten wie ich, die das immernoch Lustig finden hängen ihnen völlig Rechtens zum Halse raus. Ein Festival in Elend! Am 24. und 25.8. heißt es „Rocken am Brocken“. Das klingt so ein wenig nach Rock am Ring, und da stellen sich die Ohren wie die Nackenhaare erstmal auf. Besoffene Minderjährige, mitgebrachte Sofas, und Tanzen im Matsch im Angesicht unnötiger Corporate-Rock-Scheißbands. Schwülstige Massenveranstaltungen, die notwendig sind um die Kassen auf allen Seiten zu füllen, denn – wir wissen es alle – das Business geht (endlich) vor die Hunde.


Interpol – Versagen auf hohem Niveau
19. August 2007

Manchmal ist weniger mehr. Das gilt manchmal schon bei der reinen Äußerlichkeit des Plattenkaufs. Die flennende Industrie hat zumindest in Teilen erkannt, dass es heute einfach nicht mehr ausreicht, die vom virtuellen, kostenfreien Angebot übersättigte Kundschaft mit einer kleinen, dürftigen CD zu angeln. Nee, und das funktioniert auch immer seltener beim normalen Schallplattenkäufer. Durch die Weitsichtigkeit des einen oder anderen Labels wird nun vor allem der Vinyl-Käufer belohnt. Wer hätte das gedacht, nachdem die Schallplatte immer mal wieder zu Grabe getragen wurde. Es gibt sie heute immer öfter mit Download, oder gleich noch eine CD dazu. Wer da nicht zuschlägt, muss bekloppt sein. Die Schwierigkeit des Vinyl-Mediums wäre damit dahin, jetzt ist es wirklich Zeit doch auf den schwarzen, chemikalisch hochgiftigen Tonträger umzusteigen. Die stilvolle Scheibe im Regal, der Download läuft im iPod. Rock’n’Roll 2.0. Interpol haben alles in die Waagschale geworfen und sich materiell etwas übernommen. Das führt zunächst zu einem Preis, bei dem ich erstmal kräftig schlucken musste. Wer sich Interpol 2007 auf Vinyl gönnen will, der muss tief in die Tasche greifen – knapp unter 30 Euro wechseln in die Hände von Capitol Records.


Schwedisch für Fortgeschrittene – eine Hand breit Wasser unterm Kiel
14. August 2007

Du magst Fjäll-Räven-Kastenrucksäcke, du liebst ABBA, du bist einer dieser nervigen Fahrradtouristen, du kommst mit Mücken klar und überhaupt findest du jeden Mist aus Schweden gut? Auf in die Volkshochschule zu „Schwedisch für Fortgeschrittene“ – wann auch immer das ist. Im Cinema gibt es das jetzt jedenfalls auch! Das dänische und das schwedische Kino haben sich, vor allem in der länger zurückliegenden Vergangenheit, immer mal wieder abgelöst, was Popularität und Anspruch anging – während die Norweger mit gutem Willen vor sich hin dümpelten. Tendenz Überholspur hatten dabei zuletzt eher die Dänen, dank Dogma und „Männerfilmen“ à la „In China essen sie Hunde“. Aber auch Wallander-Land hatte, manchmal im Fahrwasser des giftigen kleinen Nachbarn, einiges zu bieten.


Bilder vom Skateboardcontest am Rathaus
6. August 2007

Hier ein paar Fotos vom neunten RathausOpen Skateboard-Contest, der nicht besser hätte verlaufen können. Das Wetter war perfekt, das Bier billig, größere Verletzungen sowie Ärger mit den Herrn in Grün gab es nicht, und die Organisation war sympathisch planlos. Hoffen wir, dass der Contest auch nächstes Jahr wieder stattfinden kann!


Jahr der Jubiläen: 30 Jahre musa
6. August 2007

2007 ist für Göttingen das Jahr der vielen Jubiläen. Das JuzI wird gerade 25, der Rote Buchladen im Herbst 35, das Wohnprojekt in der Roten Straße 25. Das Junge Theater bringt es in diesem Jahr sogar auf stolze 50 Lenze. Und auch das Kulturzentrum musa hat 2007 einen Runden Geburtstag: Im November wird es 30 Jahre alt und feiert das mit gleich drei Jubiläumsmonaten.


Tocotronic’s Kapitulation hoch Zwei!
5. August 2007

Immer mal was neues. Auch mal bei MOG! Gleich zwei Autoren fühlten sich berufen, der neuen Scheibe von Tocotronic ein paar Zeilen zu widmen. Der erste Text kommt jetzt gleich, den zweiten haben wir weiter unten versteckt. Aber – lest selbst….


JuZI kriegt den Hals nicht voll – Nach 25 Jahren immernoch da
5. August 2007

Es geschah im September 1982, also vor fast 25 Jahren, da mietete ein Verein ein Gebäude in der Bürgerstraße 41 von der Stadt an. In diesem Gebäude entstand dann im Folgenden das, was wir heute als „Jugendzentrum Innenstadt“ – kurz: JuZI – kennen. Seither steht das Gebäude im Mittelpunkt umfangreicher Auseinandersetzungen. Damals etwa versuchte der Stadtjugendring das Projekt zu verhindern. Heute ist das Verhältnis zwischen Jugendring und JuZI wesentlich entspannter, das zu CDU und Burschenschaften weniger. Denen nämlich ist dieses kleine gallische Dorf linken Widerstandes noch immer ein Dorn im Auge.


Der Fall „Marco W.“ – wie aus Tätern Opfer werden
31. Juli 2007

Seit Wochen ist die Republik in Aufruhr. Der 17-jährige Marco W. aus Uelzen wurde von den Eltern eines 13jährigen Mädchens wegen sexuellen Missbrauchs in der Türkei angezeigt. Seitdem sitzt Marco in Antalya in U-Haft. Bild, die Bundesregierung und alle Stammtische sind sich einig: Marco W. muss fei gelassen werden!