Texte
Ausländerbehörde besetzt – Abschiebungen stehen kurz bevor
9. Januar 2010
Am Freitag Vormittag haben AktivistInnen des ‚Bündnisses gegen Abschiebung’ ein Büro der Göttinger Ausländerbehörde für zwei Stunden besetzt gehalten. Die gut 20 Personen protestierten damit gegen die Aufhebung der Duldung zweier Roma-Familien und die somit drohende Abschiebung. Die Familien waren vor etwa 10 Jahren aus dem Kosovo geflohen und leben seitdem in Deutschland. Der AK Asyl befürchtet, dass sie bereits am Dienstag mit einem Sammelabschiebeflug von Karlsruhe nach Pristina deportiert werden sollen.
Probier’s mal mit Gemütlichkeit: die Göttinger Wohnzimmerkonzerte
7. Januar 2010
Ziemlich eng ist es immer bei den Wohnzimmerkonzerten der Living Room Society. Man könnte auch euphemistisch sagen: gemütlich. „Wohnzimmer“, das steht im Übrigen auch für „gemütliche, ruhige Indie-musik mit Wohnzimmerromantik, die auch gern unverstärkt sein darf“, klärt Inga von der Society auf. „Musikalisch bewegen wir uns im Bereich folk-indie-pop-country“, sagt Inga v „Eigentlich alles was sich musikalisch relativ leicht auf die Bühne bringen oder akustisch darbeiten lässt.“ Seit dem vergangenem Jahr organisiert Inga die Konzerte, bislang sechs an der Zahl. Als Wohnzimmer dienten bislang das cafe schroeder, das Café Kabale und der Innenhof sowie der Keller des pools.
Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945
5. Januar 2010
Die sehenswerte Ausstellung zur Zwangsarbeit im National- Sozialismus ist ab Montag in den Berufsbildenden Schulen (BBS) 2 zu sehen. Gleichzeitig findet ein umfassendes Begleitprogramm statt.
Ein würdiger Elch: Helge Schneider
18. Dezember 2009
Nicht irgend ein Quatschkopf, sondern der größte Quatschkopf des Landes sollte ihn bekommen: den 12. Göttinger Elch, den einzigen Satirepreis Deutschlands. Mit diesen Worten leitete Moderator Lars Wätzold von der Comedy Company die Gala am Abend des 5. Dezember im ausverkauften Deutschen Theater ein. Den größten Quatschkopf fand die Jury in Helge Schneider, der nun um 3333,33 Euro und 99 Dosen „original Göttinger Elch-Rahmsüppchen“ reicher ist und sich auch im Laufe des Abends mehr als würdig erwies, für sein Lebenswerk ausgezeichnet zu werden.
Elfriede Jelineks „Die Kontrakte des Kaufmanns“ im Deutschen Theater Göttingen
18. Dezember 2009
Wer sind sie, die Verlierer der Bankenkrise? Und wie kam es zu ihrer Pleite? In ihrem Theatertext „Die Kontrakte des Kaufmanns: eine Wirtschaftskomödie“ analysiert Elfriede Jelinek (gewohnt kritisch) die Kapitalgier der bösen Welt der Banken, schmierigen Banker und Kleinanleger. Das Ganze erfolgt vor der Folie des Skandals um die österreichische Meinl-Bank. Alle werden getrieben vom Verlangen nach der Anhäufung des Kapitals. Als dann nichts mehr da ist, sind zwar die Leidtragenden die Kleinanleger, aber auch sie sind nicht schuldlos.
Klamauk und Halligalli: Britische Boulevardkomödie ‚Außer Kontrolle‘ im JT
7. Dezember 2009
‚Außer Kontrolle‘ (Originaltitel ‚Out of order‘) hat nichts mit dem gleichnamigem, schlechten Actionfilm aus den Neunzigern mit Keanu Reeves zu tun. Vielmehr ist es der Name eines Theaterstücks im Jungen Theater, das am Samstag den 28. November seine Premiere feiern durfte.
Rückenwind für die nationale Opposition? Die aktuelle Neonaziszene in Südniedersachsen
7. Dezember 2009
Nach dem Austritt bekannter Partei-Funktionäre aus der NPD im Jahr 2004 tritt die extreme Rechte in Göttingen nur noch selten offen auf. Auch Nazidemonstrationen und -kundgebungen sind in Südniedersachsen seit 2006 ausgeblieben. Doch vor allem im Göttinger Umland organisierte sich die extreme Rechte neu.
Universitätsrede 2009: Abbruch wegen Protesten
4. Dezember 2009
Es sollte nicht sein: Bereits die ersten Worte von Uni-Präsident Kurt von Figura waren wenig feierlich und richteten sich an die Besucher der »Universitätsrede 2009« mehr als Entschuldigungsversuch. Am Nachmittag bereits wurden Abgesandte des Universitätspräsidium vorgeschickt ins besetzte Verfügungsgebäude, um dort die Bildungsstreikenden zu einem Kompromiss zu bewegen. Eine Antwort habe man nicht erhalten, als Entgegenkommen wolle man aber die Rede der protestierenden Studierenden vorziehen an den Beginn der Veranstaltung – man habe ihnen als »Zugeständnis« in der Nachmittags-Verhandlungsmasse zunächst einen Redebeitrag am Ende der Veranstaltung einräumen wollen. Von Figura wies darauf hin, dass ein Abbruch der Veranstaltung möglicherweise bevorstehe, halb als vermeintliche Warnung an die Protestierenden, halb als Vorwarnung für das Publikum, in dem sich große Teile der ProfessorenInnenschaft und leitende Personen des Verwaltungs- und Infrastruktur-Apparats der Universität fanden. Fünf Minuten, so der Uni-Präsident, wolle man den Studierenden einräumen.
Oliver Nachtwey: „Der Bildungsstreik braucht Utopien“
2. Dezember 2009
Seine Studierenden duzt er, sein Seminar verlegt er auch schon mal mitten in eine Protestaktion, um diese zu unterstützen. Oliver Nachtwey ist Teil von sozialen Bewegungen und analysiert sie zugleich. In diesem Semester gibt er am Institut für Politikwissenschaften der Uni Göttingen ein Seminar ein Seminar zu Sozialen Bewegungen in Deutschland. Wir sprachen mit dem Soziologen über den aktuellen Bildungsstreik, seine Eigenheiten und Potentiale.