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Mi. 30.05.: „Suchen, Finden und Verschwinden“ – Neue Kurzfilme aus Niedersachsen
27. Mai 2007

85 Minuten, 6 verschiedene Kurzfilme aus Niedersachsen. Am Mittwoch werden nicht nur diese Filme gezeigt, mit Motte Jansen einer der Regisseure im Lumiere zu Gast sein. Jansens Beitrag heisst Abstiegsspiel, und ist soweit man den Informationen folgen kann eine Geschichte über die Liebe, den Fussball und das Dorfleben. In Wedding Daydream geht es auch um die Liebe, vielleicht in einem fortgeschrittenem Stadium, die Protagonisten müssen jedoch um das Ja-Wort kämpfen. In Wattläufer geht es, dass ist wenig überraschend, um eine spannende Tour durchs Watt, um eine tödliche Extremsituation geht es in Im Dunkeln. In Kuckucksei geht es um die Flucht einer Familie aus den Ostgebieten 1945, in Der Mann im Schild werden Figuren aus Verkehrsschildern zum Leben erweckt. All das am Mittwoch, um 20:00 Uhr im Lumiere.


Di. 29.05.: Havanna – Die neue Kunst Ruinen zu bauen im Cinema
27. Mai 2007

Der Tourist steht in Havanna, Hauptstadt von Kuba, knippst leidenschaftlich Ruinen mit losen Stromkabeln, und davor geparkten 58er Chevys mit Ladamotoren. Der kubanische Alltag ist oft geprägt von der Improvisation, und so tragisch es klingt, die Improvisation führt oftmals zu einer merkwürdigen Romantik, in der ungeordneten Mischung aus Neu und Alt. Das der Alltag meistens ganz anders aussieht, und Romantik eben auch oft nur im Auge des Aussenstehenden liegt, zeigt Florian Borchmeyers Film „Arte nuevo de hacer ruinas – Die neue Kunst Ruinen zu bauen“. Der Dokumentarfilm zeigt verschiedene Portraits, verschiedene Ruinen, in denen ihre Bewohner jeden Tag fürchten, dass ihnen die Decke ihres Domozils eines Tages entgegenrast. Dabei ist nicht nur das Haus selbst ruinös – das Leben der Bewohner sieht oft nicht anders aus. Es sind unterschiedliche Biografien und auch ganz unterschiedliche Gebäude, die sich jedoch alle, und jede ganz anders, um das Thema Ruine ranken. Eine schöne Idee, ein tragischer, romantischer Film, der sich mit morbidem Charme, offenbar nah an der kubanischen Alltagsrealität abspielt, und mit dem Bayrischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. „Havanna – Die neue Kunst Ruinen zu bauen“ Im Cinema: 28.05. um 19:15 29.05. um 21:30


Manic Arctic Street Monkey(s) Preachers
24. Mai 2007

Ich mochte immer Bands mit Biografien. Ich meine wirkliche Biografien, Bands die über sich selbst hinaus etwas zu erzählen haben, vielleicht auch nur schon der Umstand, sich durch irgendeine Kleinigkeit einfach zu unterscheiden. Manche Bands verfolgt man stringent über viele Jahre hinweg, leidet mit ihnen, fragt sich manchmal was Dieses oder Jenes soll, und wartet trotzdem gespannt auf das nächste Album. Die Manic Street Preachers waren für mich wirklich immer eine dieser Bands. Eine der ganz wenigen großen Bands, die mich nicht nur unterhielten, sondern auch bewegten auf eine Art. Mir kamen die Manic Street Preachers dabei immer wie eine Band vor, die es schaffte einfach da zu sein, neben den ganzen anderen, und ganz souverän Perlen auf Platten unterzubringen, die vielleicht in ihrer Gänze nicht ganz überzeugten. Die Band veränderte sich, um immer wieder bei sich selbst anzukommen. Ich erinnere mich noch ganz genau, wie ich „Generation Terrorists“ kaufte, nachdem ich Minuten zuvor „Motorcycle Emptyness“ hörte, einen meiner absoluten Lieblingssongs bis heute. Und bis heute hätte die waliser Band, die man gleichzeitig als Glam und Sozialistisch bezeichnen kann (OHA!), zigfach Gelegenheit gehabt, sich in den ganzen Höhen und Tiefen aufzulösen.


So. 27.05.: The Town Of Machine, Abenteuer Auftauen und K.I.T.T. Kombi im Juzi
24. Mai 2007

Im Juzi-Proberaum sind oft die irgendwie besseren Konzerte. Es ist kleiner, enger, perfekt für die Show, bei dem das Publikum nicht die Möglichkeit hat, den üblichen, peinlichen (fürs Publikum selbst) 2-Meter Halbkreis vor der Bühne einzunehmen. Es kann davon ausgegangen werden, dass am Sonntag der Proberaum zum bersten voll sein wird. The Town Of Machine sind aus den recht beliebten Jet Black hervorgegangen, was man der Band durchaus anhört – vielleicht eine winzige Prise tiefergehend. Wenn man das nach einem Song Hörprobe überhaupt sagen kann. Abenteuer Auftauen machen Punkrock mit deutschen Texten. Dazu kann man nicht soviel sagen, außer das es sowas gerade wie Sand am Meer gibt, aber Abenteuer Auftauen klingen an manchen Ecken vielleicht doch etwas origineller das der Rest ihrer Ähnlichkeiten. K.I.T.T. Kombi! Werden mit Sicherheit einer Hauptgründe sein, weshalb der kleine Proberaum knackevoll werden wird. Die etwas praktischere, familienfreundliche Variante von Michael Knights Dienstwagen, wird von vier Göttingern betrieben. Gö-Rock sozusagen (was für ein ekelhafter Terminus). Und sie sind tatsächlich gut, dass behaupte ich auf Grund der Gerüchte über bereits abgeleistete Shows, sowie von dem Song den es auf K.I.T.T.’s Myspace Seite zu hören gibt. Der stammt aus dem Proberaum, lässt aber ahnen in welche Richtung
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Sa. 26.05.: The Breaks im JT-Keller
24. Mai 2007

The Breaks, klingt nach einer Band, mit schwarzen Haaren, zu kleinen Lederjacken und zu engen Hosen die zeugungsunfähig machen. The Breaks, dass klingt nach verschwitztem Neo-Rock, ambitionlos mit Hoffnung auf ein großes Protemonaie gespielt. Fehlanzeige! The Breaks ist eine Party im JT-Keller! Das Ganze geht wohl eher in Richtung gepflegten DJ-tums und Hip Hop. Da ich sowas zwar ganz cool finde, aber hier wirklich überhauptnichts produktives sagen kann, hört selbst Kid Fresh und DJ Tuco.



23. Mai 2007

Diese Woche fällt verspätet und reichlich knapp durch ein Wort zur Woche unsererseits aus – es liegt wohl an der Hitze. Wir denken ihr könnt das verkraften. Zu Lesen gibt es dennoch einiges neues, z.B. zu Sell Out, wir haben immer noch ein paar Engpässe – und Göttingen ein paar Veranstaltungen und Konzerte.


Fr. 25.05.: 80ies Party im Kabale
23. Mai 2007

Ohwei – die 80er! Schlimme Zeit, gute Bands. Die 80er waren eine der glohreichen Zeiten von Heavy Metal, gerne auch versetzt mit Schminke und reichlich Androgynität. Das war der geile Teil. Dann der andere Teil, Duran Duran, Spandau Ballet, Cindy Lauper und Konsorten, auch irgendwie gut. Aber, das Diktat der Zeit und das des Geschmack merzt erbarmungslos aus! Auf einmal ist alles weg, vergessen. Verschämt blickt man zurück, Ja – ein hellrosa Jacket habe auch ich mal getragen, so etwas sagt man dann. Selbst hängt man schon in der stilistischen Fehlgriffkultur der aktuellen Zeit, und ehe man sich versieht, ist man schonwieder Teil eines neuen Revival. Nur ist das 80er Thema nicht inzwischen stinkend langweilig? Ich kanns nicht mehr hören, ich kanns nicht mehr sehen. Der Partyfaktor ist jedoch weiterhin eher unter ungeschlagen abzuheften, für die gute Protion Geschmacklosigkeit, die offenherzig zelebriert werden darf ziehe man sich bunte Leggins an (ich werde das jedenfalls tun), und erscheine am Freitag im Kabale.


Do. 24.05.: Mathew James Wright im Nörgelbuff
21. Mai 2007

Neu Seeland. Dort wurde Mathew James White geboren. Nun sitzt er mit seiner Gitarre in Berlin, und am Donnerstag im Nörgelbuff, Göttingen, Niedersachsen. Welch ein Weg. Irgendwo habe ich übrigens gehört, dass man im Nörgelbuff plant, 300 Konzerte pro Jahr zu veranstalten. Wie gesagt, ein Gerücht, vielleicht bilde ich mir das Ganze auch nur ein. Imposant klingt das trotzdem. Schlechte Bands gibt es in jedem Fall genug, die ihre Hinterteile nur allzu gerne ungefragt auf die Bühnen purzeln lassen. Ich hoffe man gibt sich trotz der vermeidlichen Zahl wählerisch im „Buff“, wie man in ekelhaft kleinstädtischer Verniedlichung sagen könnte. Ob bereits bei Mr. White das Qualitätssieb Anwendung fand lässt sich nicht sagen. Die Eckdaten klingen vielversprechend, denn allerlei prominente Namen auf Produzentenbasis werden auf Matts Homepage bemüht, die zu Bands wie All Saints führen (die ich auf ihre Art geil fand) oder Reamon (die ich auf wirklich jede nur erdenkliche Art Scheiße finde). Matt macht gut verträgliche Radiomusik, poppig, manchmal außerordentlich kitschig und für meine Begriffe zu gefällig, aber mit Ohrwurmqualität. Am Donnerstag, 24.05. also im Nörgelbuff.


Sell Out Revisited – You’ve Got No Soul Baby
20. Mai 2007

Screamo, ein Kunstwort und eine Unart. Nicht weil die Musik an sich schlecht wäre, nein, weil Screamo eine Neurock Erfindung ist, die sich auf dem schmalen Grad zwischen Authentizität und Sell out bewegt. Sell out hat es meiner Ansicht nie wirklich gegeben. Ich habe das Geschrei und Geheul nie verstanden, ich habe aber auch oft die Bands nicht verstanden, wenn sie blauäugig und hoffnungsvoll irgendwo unterschrieben, und sich dann peinlich versuchten zu legitimieren. Keine dieser Bands muss sich legitimieren. Und wenn sie es machen, machen sie es meistens nicht besonders gut. Sie treten nach unten, weil sie Müde sind, von den Untergrundpäpsten all die Vorwürfe zu hören, gleichzeitig buckeln sie nach unten, denn sie brauchen die Credibility, um sich ihre Authentizität nach oben, und an uns alle zu promoten. Meistens geht das alles schief. Nagel von Muff Potter sitzt heute bei Total Request Live (MTV), und versucht sich gegenüber der Castinggewalt zu legitimieren.


Di. 22.05.: Jesse James und Double A im Juzi.
19. Mai 2007

Jesse James?! War das nicht ein böser Mann, der im Wilden Westen eine Art Robin Hood abgab, nur eben ohne den ziemlich sozialen, und damit reichlich uncoolen Einschlag des Waldschrats von der Insel. Jesse James, Vorbild zahlreicher Filmikonen, die letztlich mit Grashalm im Mund zu oft schlechter Musik durch die Prairie ritten, und dabei kitschige Dialoge führen. Im Fall der vorliegenden Jesse James handelt es sich um eine Band von eben jener Insel. Die Band spielt Punkrock, dass muss als Info einfach mal ausreichen jetzt. Double A scheinen aus Göttingen und Kassel zu kommen. Die Myspacesongs scheppern ganz schön, was sicherlich an der dürftigen Proberaumaufnahme liegt. Gab es nicht mal hier in der Gegend ne Band die Tripple A hießen? Man hört aber Mosh raus. Auch das sollte genügen.