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Mi. 13.02.: Going Underground im Exil
8. Februar 2008
“GOING UNDERGROUND – All Directions -” heißt es am Mittwoch wieder im Exil. Also wer konspirativ im Untergrund abtauchen will, der ist hier genau richtig. Er möge nur aufpassen, dass er die richtige Linie erwische, denn der Fahrplan ist ein wenig unübersichtlich. Und mal ehrlich, wer will schon in Linie 4 oder 6? Hoffentlich ist die Stimmung nicht im Keller. Also geht alle bitte, bitte ins Exil. Der Fahrplan: Linie 1: Elektro (Chemical Brothers, Moby, Daft Punk) Linie 2: Hamburger Schule (Tocotronic, Fettes Brot) Linie 3: ‘The’ Bands (Strokes, Hives, International Noise Conspiracy) Linie 4: Funky Grooves (Seeed, Jamiroquai, Fun Lovin’ Criminals) Linie 5: Independent (Pixies, Placebo, Pearl Jam) Linie 6: Gitarren (Evanescence, Metallica, Trapt) Linie 7: Kings & Queens (Of The Stoneage, Of Leon, Elvis) Beginn ist um 22h
Do. 07.02.: Dota, die Kleingeldprinzessin im Café Kreuzberg
2. Februar 2008
Ohne dass ich mich groß bemühen und beispielsweise in andere Städte zu Konzerten fahren musste, hat die Liedermacherin Dota (auch die Kleingeldprinzessin genannt), im letzten Jahr unglaubliche vier Mal meinen Weg gekreuzt – und das kam so: Im letzten Februar hatte sie ein Konzert im Café Kreuzberg, im Juni trat sie auf dem Antifee-Festival auf, bei der Fusion 2007 ebenfalls und im September letzten Jahres war sie im Literarischen Zentrum zu Gast. Zunächst muss ich sagen: Ich mag ihre Musik. Dota spielt mit der Sprache, mit Lauten und Geräuschen. So entstehen schöne, leise und nachdenkliche Texte, in denen es zwar meistens um Alltägliches und Persönliches geht, denen es aber trotzdem an politischem Anspruch nicht fehlt, wie ja auch die Einladung zum Antifee-Festival verdeutlicht. In dem Lied „Der Fluch des Schlaraffenlands“ beispielsweise prangert sie sehr direkt die Abschottung der europäischen Wohlstandsinsel an. Ein anderer, negativerer Eindruck entstand bei mir jedoch, als ich im letzten September die Veranstaltung mit ihr und Knarf Rellöm besuchte. Thema war, welchen literarischen Anspruch die beiden an ihre eigenen Liedtexte stellen und was sie mit ihrer Musik vermitteln wollen. Hier machte sie – insbesondere neben dem redegewandten, engagierten und gut vorbereiteten Knarf – eine eher schlechte Figur:
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So. 27.01.: Jiddische Lieder im Alten Rathaus
22. Januar 2008
„Mir lejben eiwig“ – Jiddische Lieder Konzert zum Internationalen Holocaust-Gedenktag mit Klezmersänger Mark Aizikovitch und Ensemble Der russisch-jüdische Sänger Mark Aizikovitch lässt in Liedern eine Welt, eine Sprache von einst wieder auferstehen. Dabei entdecken er und sein Ensemble jene Lieder, die noch nicht zum herkömmlichen Mainstream-Klezmer-Repertoire gehören. Musikalisch virtuos schickt er mit weitgehend unbekannten Texten und Melodien den Hörer auf die Reise in die unterschiedlichsten Stimmungen, in die Reichhaltigkeit jiddischen Liedgutes. Die existenziellen Themen einer Zeit, die von Bedrohung und Repression geprägt war, bilden einen Spannungsbogen zu den schönen und fröhlichen Seiten des Lebens , die die Menschen auch in schlimmen Zeiten immer begleiteten. Veranstaltet vom Bündnis „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus – 27. Januar“ Eintritt: fünf Euro, ermäßigt drei Euro 20 Uhr, Altes Rathaus
Sa. 26.01.: Robert Thalheim im Literarischen Zentrum
21. Januar 2008
Am Ende kommen Touristen – dieser Film mit dem zunächst sehr wenig assoziativen Titel erzählt von den Erlebnissen und Problemen des jungen Deutschen Sven, der seinen Zivildienst in einer Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Polen macht – genauer gesagt in Oświęcim, dem Ort, der unter seinem deutschen Namen Auschwitz traurige Berühmtheit erlangte. Diese Stelle stand auf Svens Wunschliste nicht ganz oben – war aber die einzige, die er noch bekommen konnte. Sven soll sich unter anderem um den eigenwilligen KZ-Überlebenden Krzemiński kümmern, ihn zur verhassten Krankengymnastik bringen und zu Zeitzeugengesprächen begleiten. Er wird nicht nur mit neuen Aufgaben, einer fremden Sprache und der historischen Bedeutung des Ortes konfrontiert, sondern auch mit der eingespielten Routine der Vergangenheitsbewältigung. Als er auf die polnische Dolmetscherin Ania trifft und sich in sie verliebt, lernt er das Leben in Oświęcim jenseits der Begegnungsstätte kennen. Auf einer höheren Ebene beschäftigt sich der Film mit den Herausforderungen heutiger Gedenkstättenpolitik, dem heutigen Polen und dem deutsch-polnischen Verhältnis. Im Mittelpunkt des Films stehen die Fragen, wie Gedenken an einem solchen Ort aussehen, wie Erinnerung wach gehalten und wie diese Geschichte vermittelt werden kann. Wer mehr über den Film erfahren möchte, findet hier eine ausführliche Rezension. Robert Thalheim, der Regisseur des Films,
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Fr. 25.01.: Almut Klotz und Christian Dabeler im T-Keller
20. Januar 2008
Almut Klotz war früher Mitglied der (dank Lieder mit Titeln wie „Mein zukünftiger „Exfreund“ vor Allem bei Frauen sehr beliebten und 1998 aufgelösten) Lassie Singers und Christian Dabeler hat unter anderem mit Rocko Schamoni zusammen Musik gemacht. Die beiden bringen also, was deutschsprachige Popmusik angeht, einige Erfahrungen mit, die sie in ihre Musik einfließen lassen, kunstvoll miteinander vermischen, weiterentwickeln und so kleine Kunstwerke von fragiler Schönheit gestalten. Die Texte des Duos sind fantastisch, bizarr und unheilvoll, sie entführen die Zuhörer in unbestimmte und verwirrende Welten. Worum es eigentlich geht, ist schwer zu bestimmen. Doch trotz aller Unbestimmtheit ist der Musik eine gewisse Spannung eigen und jeder Song erzeugt eine schwer zu beschreibende, aber nachhaltige Stimmung. Angst und Wahnsinn scheinen in manchen der Texte zart und unaufdringlich auf und man kann ahnen, dass sie unmittelbar mit unserer Wirklichkeit zu tun haben: Es geht um den Wahnsinn, der unmittelbar hinter der Normalität des Alltags lauert. Dieser ist eben so lakonisch und melancholisch, so verstörend und zugleich so bezaubernd besungeen, wie man es beispielsweise von Britta und Jens Friebe kennt. „Ich misstraue jedem zufälligen Glück, denn ich habe Angst vor dem Menschen an sich.“ (Zitat aus dem Lied „Menschen an sich“) „Bitte bleiben,
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Do. 24.01.: Vortrag von Samuel Salzborn im DGB-Haus
19. Januar 2008
Der Politikwissenschaftler Samuel Salzborn (Universität Gießen) hält – im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“ – einen Vortrag über Erinnerungs- und Geschichtspolitik in Deutschland. Seiner Ansicht nach lässt sich Geschichtspolitik in der Bundesrepublik als Deutungskampf begreifen. Gegenstand dieses Kampfes ist nicht nur die historische Wahrheit, sondern auch und vor allem die Frage der Bedeutung der Vergangenheit für die Gegenwart. Samuel Salzborn wird diese funktionale Seite von „Erinnerung“ in der Bundesrepublik einer kritischen Betrachtung unterziehen. Veranstaltet von der DGB-Jugend und der VVN-BdA
Mi. 23.01.: Lesung von Kurt Appaz im Freiraum-Café
18. Januar 2008
Nach dem Konzert am letzten Sonntag findet am kommenden Mittwoch schon die zweite Veranstaltung im neuen Freiraum-Café an der Uni statt. Wer hätte das gedacht? Kurt Appaz liest aus seinem Roman „1975“. Der Titel verrät es bereits: Es geht um die 70er Jahre, um Rebellion und Widerstand, um Träume und Utopien. Wer mehr wissen will, wird hier fündig: kurt-appaz.de Freiraum-Café in der Uni (MZG 1140, zwischen dem Blauen Turm und dem ZHG, im 1. Stock)
So. 20.01.: Kulturabend im „neuen Raum“ (ab 21h)
15. Januar 2008
Für heute Nachmittag und heute Abend ist ein bunt gemischtes Kulturprogramm im „neuen Raum“ an der Uni (MZG 1140) geplant, um den Raum noch weiter mit Leben zu füllen und um noch mehr Menschen anzulocken. Das Programm ist allerdings bisher nur in Planung und braucht noch dringend eure künstlerische Unterstützung. Wer könnte sich vorstellen, Impro-Theater, ein Konzert mit seiner oder ihrer Band, Kleinkunst , Theater (oder Szenen aus Theaterstücken), einen Poetry Slam oder eine Lesung anzubieten? Wenn ihr etwas anmelden möchtet, so schreibt bitte eine e-Mail an das Vorbereitungsteam (squat.an@gmx.de) und im ‚CC‘ an Adrian_Haack@web.de sowie mmarque@gmx.net Bisher zugesagt haben schon zwei Bands, die Liedermacherinnen „Verspielt“ sowie die „Ghoststreet-Folks“. Die VeranstalterInnen freuen sich über bunte und vielfältige Untersützung und auf einen schönen, kreativen Abend mit allen, die da kommen werden!
Sa. 19.01.: Veranstaltung „Autonome in Bewegung“ im T-Keller
14. Januar 2008
Die ursprünglich für den 31. August 2007 vorgesehene Buchvorstellung und Veranstaltung wird zur allgemeinen Freude in diesem neuen Jahr nachgeholt. Der Titel der Veranstaltung, „Autonome in Bewegung“, wurde diesen neuen Gegebenheiten geschickt angepasst und lautet nun „Autonome: Auch 2008 noch in Bewegung?“ In dem Buch beschreiben fünf Berliner Autonome zwanzig Jahre autonomer Geschichte, es gibt Analysen, Berichte, Anekdoten und vieles mehr zu den Themen Häuserkampf, Anti-Akw-Bewegung, IWF-Kampagne, Revolutionäre Zellen, „Mein erster Molli“, Rostock-Hoyerswerda… – um nur einige wenige zu nennen. Das Buch ist eine Mixtur aus persönlichen Erlebnissen, Reflexionen, analytischer Aufarbeitung und politischer Einordnung der autonomen Bewegung. Das erste Mal im Juni 2003 erschienen, liegt das Buch inzwischen in der vierten Auflage vor. Im vergangenen Jahr stellte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend einen Indizierungsantrag gegen das Buch, im Vorfeld des diesjährigen G8 muste es im Mai als Grund für diverse Razzien herhalten. Die Durchsuchungen wurde unter anderem damit begündet, dass das Buch quasi ein Bekennerschreiben sei: während der IWF-Kampagne 1988 gab es eine militante Kampagne, zum G8-Gipfel 2007 wurde auch zu einer militanten Kampagne aufgerufen – also muss es auch heute eine terroristische Vereinigung geben – und das müssen u.a. die Grauwackes, das Herausgeberkollektiv des Buches, sein.
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Sa. 16.02.: Ü-31 Party im Nörgelbuff
11. Januar 2008
Hallo, werte Leserinnen und Leser, weil sich 1. alle Partys dieser Art gleichen und weil ich 2. meine Ankündigung der Ü-31 Party im Nörgelbuff am 19. Januar sehr gelungen fand, bekommt ihr diese hier noch einmal kredenzt, eh voilà: So ganz habe ich ja den Sinn und den Konzept der Ü-30 oder Ü-31 oder Ü-wie-auch-immer Partys noch nicht verstanden. Wovon hängt es beispielsweise ab, ob die örtlichen Lokalitäten Ü-30 oder Ü-31 Partys anbieten? — Möglicherweise davon, ab welchem Alter man sich in dem betreffendem Ort alt fühlt oder fühlen muss, zu alt jedenfalls für gewöhnliche Tanzveranstaltungen. Was ich auch nicht verstehe: Sind solche Partys zum Zwecke der Distinktion der älteren von den jüngeren Menschen eingerichtet worden – oder bieten sie eher einen Fluchtpunkt, wohin man ab einem gewissen Alter vor der ach so jung-dynamischen Welt fliehen könnte, sollte, müsste oder möchte? Gerüchteweise soll es auch schon mal eine Ü-30 Party gegeben haben, die explizit damit warb, ihre Pforten auch schon für 29jährige zu öffnen. Da stellt sich doch sofort die Frage: Nur für 29jährige, die sich bereits wie 30 (oder womöglich noch älter) fühlen und deutliche Alters- und Abnutzungserscheinungen aufweisen können? Oder für 29jährige, dei sich auf die 30 schon
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