So. 31.05.: Monochrome im T-Keller
von am 26. Mai 2009 veröffentlicht in Konzert, Theaterkeller

Ich war vergangenes Wochenende im Potsdamer Club Black Fleck – dort befindet sich in einer Art Gemeinschaftsraum ein riesiges Bild eines Plattencovers. Genau handelt es sich dabei um das Cover von „Aroma“ von Dawnbreed. Die Süddeutsche Band brachte Anfang der 90er eine zunächst zeittypische Knierutsch-Emo 7″ heraus um schon bald danach alles anders zu machen. Das Hardcore völlig anders funktionieren kann, regelrecht komplex komponiert sein kann über jede ufft-uffta-Konvention hinweg zeigte die Band auf den Alben „Kiosk“ und „Aroma“ ganz souverän. Mit Calmbach am Mikrophon gab es dann noch einen ziemlich guten und sehr unterhaltsamen Sänger. Ende der 90er habe ich Dawnbreed gesehen, damals zusammen mit dem neuen Projekt Monochrome – das war übrigens auch in Potsdam. Da wurden beide Projekte vermischt, für mich waren Monochrome dabei nochmal die Zuspitzung eines etwas seriöseren Zugangs zur Musik. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, bis heute sind Monochrome für mich zumindest keine Feier-Band. Und irgendwann habe ich Monochrome (Dawnbreed lösten sich Sang- und Klanglos in Wohlgefallen auf) aus den Augen verloren. Ehrlich gesagt – mir ging die Band irgendwann auf den Sack. Erst mit den letzten Alben „èclat“ und „Cache“ begann mein Interesse wieder – wohl auch, weil Marc Calmbach inzwischen eine Dissertation verfasste, die sich mit Hardcore befasste und unter dem Titel „More than Music. Einblicke in die Jugendkultur Hardcore.“ veröffentlicht wurde. Ein durchaus interessantes Büchlein, dass jedoch an den heutigen Gegebenheiten vorbeischreibt – aber immerhin viele Erinnerungen wachruft.
Monochrome sind immernoch eher seriös als große Party. Aber doch große Popmusik, manchmal schroff irritierend. Im mit reichlich Geschwafel garnierten „Presskit“ der Band sind ölige Sätze wie „Das französische Adjektiv caché bedeutet dahinterliegend, versteckt. Ohne Akzent, als Substantiv, ist Cache etwa die Abdeckung, der Schlupfwinkel oder ein Überkleber.“ oder „In dieser Weise ist auch das neue Album der Band aus Stuttgart und Basel ein Zwischenspeicher, ein Versteck von Spuren: und zwar von Spuren einer unterirdischen Geschichte der Popkultur, an deren Ende wir heute stehen.“ zu lesen.
Puh, kann man sich klemmen und kurz verdichtet und ohne diese peinliche Sülze folgendes zum besten geben: auf der Platte macht die Band zwischen Pop und aufs Maul alles richtig.

http://www.myspace.com/monochromede

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4 Kommentare auf "So. 31.05.: Monochrome im T-Keller"

  1. support sind WE FADE TO GREY http://www.myspace.com/wefadetogrey sollen laut konzertbesucher live nach gang of 4 klingen

  2. B. Obacht sagt:

    Peinliche Show.

  3. John K. Doe sagt:

    @ B. Obacht

    habe ich auch vielfach gehört – war leider selber nicht da. trotzdem alle mal schnell dawnbreed platten besorgen!

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