Mehr als nur Fankultur

Rassistische Gewalt, frauenfeindliche und homophobe Sprüche, antisemitische Sprechchöre. Das ist immer noch Alltag in vielen Fußballstadien. Sich mit der fragwürdigen Losung „Sport ist unpolitisch“ rauszureden funktioniert da nicht mehr, weiß inzwischen auch der Deutsche Fußballbund (DFB). Die Ausstellung „Tatort Stadion 2“ dokumentiert die verschiedenen Formen der Diskriminierung, um durch den Fußball zum Nach- und Umdenken anzuregen. Das Wildparkstadion in Karlsruhe sei 1989 ein schrecklicher Ort gewesen um Fußball zu gucken, erzählt Martin Endemann vom Bündnis aktiver Fußballfans (BAFF) zur Ausstellungseröffnung in Göttingen. „Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger wurden die Stadien von Hooligans und Rechten dominiert,“ sagt Endemann,  „aber Anfang der Neunziger hatte das noch niemanden interessiert, bis einige Spieler einen offenen Brief an die Bild-Zeitung geschrieben haben.“ Auszüge aus dem Brief sind in der Ausstellung „Tatort Stadion 2“ zu sehen. 2001 war sie schon einmal im Neuen Rathaus zu sehen, damals noch taufrisch. Jetzt gastiert die Ausstellung wieder in Göttingen, im neuen Raum des RSV Göttingen 05 Fanvereins Supporters Crew am Platz der Synagoge. Mit deutlichen Worten wandten sich Anthony Yeboah, Souleymane Sané und Anthony Baffoe 1990 an die Bild-Zeitung: „Was wir in Stadien an Beleidigungen  zu hören bekommen, ja erdulden müssen, trifft ins Herz.“ In keinem anderen Land in Europa … Mehr als nur Fankultur weiterlesen