Sa., 28.05.: Demo und Begleitprogramm gegen Atomkraft
von am 22. Mai 2011 veröffentlicht in Demonstration

Bundesweit wird am Samstag, 28. Mai, gegen Atomkraft demonstriert. Auch für Göttingen ist eine lokale „Groß-Demonstration für den Bereich Südniedersachsen und Nordhessen“ geplant.

Zu den Demonstrationen rufen Anti-Atom-Organisationen wie ausgestrahlt und campact, Umweltverbände wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), NaturFreunde Deutschland und Robin Wood, Attac, die Gewerkschaft IG Metall, das Netzwerk Friedenskooperative und lokale Anti-Atom-Gruppen wie das Anti-Atom-Plenum Kassel und Göttingen und weitere auf.

Los geht es ab 11 Uhr mit Kulturprogramm: Auf dem Bahnhofsplatz wird bis fünf vor 12 Uhr Musik gespielt. Zu dieser symbolischen Uhrzeit soll dann die Demonstration selbst beginnen, die zur Stadthalle zum Albaniplatz führen soll. Dort wird der Berliner Politologe Elmar Altvater reden. Im Anschluss gibt es dort wieder Musikprogramm. Dafür sind die Band „The Transsylvanians“ (Berlin), die Rockgruppe „Feltmann“ und die Göttinger „Tora Bora Allstars“ angekündigt. Geplant ist die Veranstaltung zunächst bis 17 Uhr.

Das Vorprogramm beginnt am Samstag, 28. Mai, ab 11 Uhr vor dem Bahnhof. Die Demonstration beginnt dann um „fünf vor“ 12 Uhr.

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29 Kommentare auf "Sa., 28.05.: Demo und Begleitprogramm gegen Atomkraft"

  1. FCC sagt:

    Bei der Demo tritt auch der Klassenkampfrapper Holger Burner auf. Der immer wieder mit seiner verkürzten und antisemitschen Kritik auffällt.

    http://www.inforiot.de/artikel/holger-burner-chefs-aller-banken-lynchen
    http://riotpropa.blogsport.de/index.php?s=holger%20burner
    http://kis.blogsport.de/2009/12/03/flugblatt-gegen-holger-burner/

    Holger Burner den Stecker ziehen !!!

  2. retmarut sagt:

    @ FCC: Vielleicht kannst Du Deine reaktionäre Hetze ja bei Altermedia oder PI News unterbringen. Die sind sicher ein dankbares Publikum dafür. Würde auch vom Argumentationsniveau gut passen.

  3. Harvey sagt:

    Reaktionäre Hetze? Ich weiß nicht. Ich hätte mir die Kritik auch eher inhaltlich gewünscht als mit Parole und drei Ausrufezeichen geschmückt, aber völlig unberechtigt ist der Vorwurf ja nun nicht. Wenn auch zwei Jahre alt, in denen theoretisch ja auch Sinneswandel bzw. Reflektion der eigenen Texte möglich gewesen wäre.

  4. Fleischlego sagt:

    @ Retmarut
    Ich kann beim bestenwillen keine reaktionäre Hetze erkennen. Bitte zeig mir auf wo diese zu finden ist.
    Genauso wie ich bei FCC gar kein Argumentationsniveau ausmachen kann.

    Die Argumente sind bei den angegebenen Links zu finden und ich finde die sind zutreffend.

    Nach dem Lesen einiger Texte von H.B., bekomme ich den Eindruck das er derjenige ist der (reaktionäre) Hetze betreibt.

  5. retmarut sagt:

    @ all: Wo bitte sind in den angegebenen Links die erhobenen Antisemitismus-Vorwürfe belegt? Auf keinem der drei verlinkten Texte wird dieser Vorwurf belegt.

    Stattdessen wird in den verlinkten Beiträgen sehr kreativ drauflos assoziiert und sich die eigene Weltsicht zusammengeschwurbelt, in der Kapitalismuskritik plötzlich als „Schüren von Sozialneid“, Kritik an profitorientierten Stadtumstrukturierungen als „Gentrification-Gefasel“oder Kritik am bürgerlichen Nationalismus als „radikaler Antizionismus“ gedeutet wird. – Liebe Leute, wenn schon derart heftige Anwürfe erhoben werden, dann bitte auch konkrete Belege und nicht so ein „Finde ich nix, dann bieg ichs mir zurecht“. Interessant übrigens, wie der vollmundige Antisemitismus-Vorwurf aus dem Inforiot-Beitrag, der dort nur postuliert, nicht aber belegt wird, dann schon als echtes „Argument“ in den beiden anderen Beiträgen angeführt wird.

    Holger Burner – Antifahistory: http://www.youtube.com/watch?v=csbDtrK9nQY&feature=related

  6. FCC sagt:

    http://www.magistrix.de/lyrics/Holger%20Burner/Antifahistory-402908.html
    „Deutschlands ganzes riesiges Politikerheer
    Tut so als seis unfassbar und nicht zu erklärn
    Wie die die Hitler verehrn immer sicherer wern
    Hört mal her, weil wir lernen die Geschichte verzerrt:
    Damals wurden die werke aller guten Dichter verzehrt
    Im Lichtermeer, Millionen Menschen vernichtet im Heer
    Oder in Lager gesteckt wenn man Gewerkschafter war
    Für Kommunisten gabs nur Tod, Folter, Kerker und Sarg
    Die ganze Stärke des Staats hat rote Herzen gejagt
    Aus Menschen in Lagern Seife und Kerzen gemacht
    jeden Tag wurden wegen der Gesinnung Genossen
    in kleinen Gossen oder in Hinterzimmern erschossen
    bis heute wird im Unterricht der Sinn nicht erschlossen
    damals wie immer waren davon die Gewinner die Bosse
    die Nazis warn nicht allein stark, zur Stärkung der Heimat
    gabs den Einsatz von über 3 Millionen Reichsmark
    Klar das Hitler zu so ner Spende nich nein sagt
    Bedingung einfach, man schreibt die Profite weiter
    Thyssen und Krupp ham noch nie aufs Gewissen geguckt
    Rüstungs- und Bau machen Gewinne durch Trümmer und Schutt
    In ihren Villen war nie auch nur ein Zimmer kaputt

    45 wurd sich einfach hinter Hitler geduckt
    heut wird zur Rolle der Bonzen Schindlers Liste geguckt
    sie sind noch da und haben nich mal mit der Wimper gezuckt
    so schnell sind aus Geschichtsbüchern Gesichter entfernt
    und wir ham wieder einmal nichts aus der Geschichte gelernt“

    Ich glaube ich muss kotzen. Entweder ich lese diesen Teil des Textes verkehrt oder hier wird ziemleich eindeutig das dritte Reich und die Shoa verharmlost. Mit einer Zeile wird die Situation der Millionen Opfer der Antisemtischen Idiologie „gedacht“ und der Rest dreht sich um die Situation die Linken, die Zweifellos auch schrecklich war.

    Was ist das für eine Analyse der Verhältnisse? Es wird alles schön verkürzt dargestellt.

    Ich für meinen Teil habe etwas aus der Geschichte gelernt, warum Holger Burner immer das „Wir“ betont ist mir schleierhaft er wird doch nicht eine Volksfront haben wollen?

    Volksfront ist gute Überleitung zum seinem Hit „Renn Yuppi Renn“

    http://www.youtube.com/watch?v=8ZbKHhFR7Es

    Ich finde es sind genug Stichhaltige Argumente von der KIS aufgeführt wurden.

  7. retmarut sagt:

    @ FCC: „Ich glaube ich muss kotzen. Entweder ich lese diesen Teil des Textes verkehrt oder hier wird ziemleich eindeutig das dritte Reich und die Shoa verharmlost.“
    Wo wird denn da das NS-System oder die Shoa verharmlost?

    Im Liedtext wird (im Rahmen eines Rapsongs) doch sehr prägnant umrissen, wie Teile des Monopolkapitals ab 1928 die NSDAP finanaziell unterstützt haben (u.a. Stinnes, Hugenberg) und dann 1933 nach mehreren Bittbriefen Großindustrieller an Hindenburg den Nazis die Macht übertragen wurde. Dasselbe Monopolkapital hat dann zwischen 1933 und 1945 erst aus der Arisierung, dann aus der Zwangsarbeit von KZ-Gefangenen, Kriegsgefangenen und Arbeitssklav_innen wunderbare Renditen gezogen hat. Nach 1945 ist keines dieser Unternehmen dafür im Westen Deutschland zur Rechenschaft gezogen worden; diejenigen des Monopolkapitals, die in Nürnberg als Kriegsverbrecher verurteilt wurden, sind ja 1951 ff. schon wieder unter Adenauer begnadigt worden.
    Und Holger Burner macht darauf aufmerksam, dass die Rolle des Monopolkapitals bei der Machtübertragung an Hitler sowie während des Raub- und Vernichtungskrieges des faschistischen Deutschlands im offiziellen Schulunterricht nicht oder kaum behandelt werden.

    Ich empfehle mal als Lesetipp:
    a) Kurt Gossweiler: Aufsätze zum Faschismus (Band 1+2)
    b) Reinhard Kühnl: Der deutsche Faschismus in Quellen und Dokumenten
    c) Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur: „Deutsche Wirtschaft“. Zwangsarbeit von KZ-Häftlingen für Industrie und Behörden

  8. winston_wants_victorygin sagt:

    @FCC: „Was ist das für eine Analyse der Verhältnisse? Es wird alles schön verkürzt dargestellt“ – schonmal darüber nachgedacht das dass vlt keine perfekte, höchsten Ansprüchen genügende „Analyse der Verhältnisse“ sein soll, sondern ein Song? zum abgehen, mitsingen oder feiern??
    Natürlich ist da vielleicht nicht alles analytisch perfekt. Nicht verkürzt ist wohl nur das Gesammtwerk von Hegel, Marx & Adorno…wird bestimt nen großartiges Konzert.

    Anstatt anzuerkenen, dass hier die Verbrechen des 3. Reiches einigermassen auf den Punkt gebracht sind und einen Song mit deutlicher politischer Aussage abgeben darüber meckern welche Opfer wieviele Textzeilen bekommen … Gibts keine besseren Feinde?
    Ich sag nur: Aufwachen! http://www.youtube.com/watch?v=ZuRrJq62I9M

    Witziger wär da schon wenn HB morgen womöglich Grüne Jugend, Greenpeace & co vergrault…

  9. Dr. Gonzo sagt:

    auch wenn ich hiermit inhaltlich nix zur (konstruktiven?) disku beitragen will/kann, stimme ich den kommentaren von wwv und vor allem BTraven zu!! ich kann in dem songtext von holger burner nichts „nicht linkes“ erkennen (jedensfalls von meiner sternwarte) und finde daher einige kommentare tatsächlich durchaus reaktionär (wie retmarut (BT) bereits schrieb!) -antisemitismus ist scheiße und v.a. unter linken nicht akzeptierbar!!!
    – HB ist vielleicht nicht supertoll (vgl. sav), aber trotzdem einer von uns!!?!

  10. la belle critique sagt:

    Der User Retmarut repräsentiert jenen Abgrund an Aufklärungsverrat, an dem die hiesige „Linke“ irre geworden ist.
    Mit stoischer Einfalt empfiehlt der nationale Sozialist die Schriften eines DKP Propagandisten wie Kühnl, dessen tausendseitiges Hauptwerk über den „deutschen Faschismus“ zwar in Fleißarbeit viel über die „Zerschlagung“ der Gewerkschaften (i.e. die negative Aufhebung der Klassengesellschaft, die Integration des Proletariats ins antisemitische Mordkollektiv) erfährt; die Shoa wird in gerade mal zehn Seiten in rationalisierender Weise abgehandelt. Eine Linke, die seit Jahrzehnten nur die Faschismus-Theorien des Stalinisten Dimitroff nachbetet, verweigert jede Reflexion darüber, was der mörderische Antisemitismus für ihre trostloses Klassenkampf-Schema bedeuten könnte. Es war nicht zuletzt der Antisemitismus der Linken, der die bruchlose Integration der Arbeiter/innen in die Volksgemeinschaft vorbereitete; ein antisemitischer Musiker wie Burner mag ein clownesker Wiedergänger des linksdeutschen Elends sein, erfreulicherweise ist der Einfluß solcher Propagandisten gering.

  11. retmarut sagt:

    @ la belle critique:
    Danke für die erheiternde antikommunistische Wadenbeisserei und den durchaus konservativen Beissreflex. Mit Antikommunismus kann mensch im bürgerlichen Deutschland sowieso nie was verkehrt machen. Wäre ja auch zuviel verlangt, sich über den Faschismus und seine Ursachen weitergehende Gedanken zu machen oder gar Quellen zu studieren. Dann doch lieber die Totalitarismustheorie wiederkäuen, um links und rechts gleichzusetzen („nationaler Sozialist“).

    Was Du als „trostloses Klassenkampf-Schema“ bezeichnest, nenne ich materialistische Gesellschaftsanalyse. Aber das ist für Dich wahrscheinlich viel zu „rationalisierend“. 😉

  12. nichtschwarzweiss sagt:

    Ich habe mir die oben zitierten Seiten einmal angeschaut und möchte die dort dargestellte Argumentation doch stellenweise Anzweifeln.

    Die Sache mit dem „Klassenkampf“ und einer Projizierung der Verursacher auf „die da oben“ sollte jedem klar sein. Doch nur weil jeder in dem System dieses auch trägt, kann daraus doch nicht gefolgert werden, dass es keine Klassen mehr gibt. Was ist denn mit den „Eliten“ die politisch und wirtschaftlich nicht nur in D. einfach mal mehr Macht haben als andere und auch in der Lage sind durch Medien etc. Proteste und Meinungen zu unterdrücken? Eine alleinige Reduzierung auf das alte Feindbild „Bonzen“ etc. ist viel zu flach und alleine wohl wenig hilfreich in der Überwindung des Kapitalismus. Doch muss jetzt jeder Künstler sämtliche Aspekte berücksichtigen und darf nicht mehr auch nur Teile davon bedienen? Holger Burner sagt ja selber er mache „Klassenkampfrap“ nicht mehr und nicht weniger! Oder erwarten die Kritiker hier in jedem seiner Lieder eine zu 100 % belegbare These unserer gesellschaftlichen Probleme?

    Der Vorwurf des Antisemitismus ist einfach nur lächerlich nur weil jemand von denen da oben spricht, was ich nicht für grundsätzlich falsch ansehe, zu sagen das die rechten das auch tun und dazu noch mit das Judenbild des geriegen Kaufmanns bedienen und es deswegen auch auf den Künstler projiziert werden kann, ist mir leider etwas zu hoch.

    Auch bin ich der Ansicht, dass nicht jeder der sich gegen den Staat Israel ausspricht und damit meine ich nicht das Existenzrecht der dort lebenden Bevölkerung etc. nicht zwangsläufig einen Palästinensischen Staat befürwortet geschweige denn die Hamas oder andere „Feinde einer freien sebstbestimmten“ Welt gut heißt.

    Das alles klingt zu sehr nach „Antideutscher“ Mottenkiste die das Motto:
    Wer nicht für uns ist, ist gegen uns! einfach in
    „Wer nicht für uns ist, ist Antisemit! umschreibt.

    Und nein ich bin keiner von denen die nicht ausdrücklich gegen die all zu oft vorkommenden Antisemitischen Äußerungen aus der Linken mit einem Augenzwinkern abtun würden viel zu lange wurden diese Dinge nicht kritisiert. Doch bedarf es auch hier einer überlegten Kritik und nicht einfacher Diffamierungen.

    So lange Rede kurzer Sinn: Holger Burner kritisch sehen, wie alles andere auf der Welt auch? Ja!
    Die doch recht plumpe Art seines „Klassenkampfes“ als alleiniges Mittel in Frage stellen?
    Ja!
    Daraus Antisemitismus folgern etc.? Nein!

    Ich hoffe die Gedanken sind halbwegs nachvollziehbar, ich möchte hier auch niemanden persönlich angreifen und bin gerne bereit mich eines besseren belehren zu lassen, nur sind solche Blog Diskussionen dafür leider nur bedingt geeignet.

  13. Folivora sagt:

    „Ich will Uzis verteilen/ von Hamburg bis München/ um die Chefs aller Banken zu lynchen“
    Wow, das ist ja mal eine progressive Aussage! Ach so, der ist halt Klassenkampf-Rapper, na dann…
    Revolution in Deutschland? Ohne mich.
    Und Kommunismus Gespinste, wie sie Retmarut pflegt (die dann „materialistisch“ heißen, sich aber lediglich in Plattitüden und Entweder-Oder-Logik auflösen), könnt ihr gerne behalten.

  14. retmarut sagt:

    @ Folivora: „Und Kommunismus Gespinste, wie sie Retmarut pflegt […]“
    … wie hiess es im Frühjahr 1848 so schön: „Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus. Alle Mächte des alten Europa haben sich zu einer heiligen Hetzjagd gegen dies Gespenst verbündet, der Papst und der Zar, Metternich und Guizot, französische Radikale und deutsche Polizisten.“ 😉

    „Revolution in Deutschland? Ohne mich.“ – Respekt! So prägnant hätte ich die reaktionäre Denke gar nicht umschreiben können. Na dann viel Spaß bei Fukuyamas „Ende der Geschichte“! 😀

  15. FCC sagt:

    Merke: alles was an einen vermeintlichen Genossen Kritik übt = Antideutsch und reaktionär
    alles was am Steinzeitkommunismus Kritik übt = bürgerlich und reaktionär

  16. Folivora sagt:

    @retmarut: Wenn du Kommunismus nur als Parteiveranstaltung denken kannst (schließlich zitierst du das Manifest der kommunistischen Partei), tut es mir aufrichtig leid. Aber miteinander zu tun haben wir dann nicht allzuviel.
    Und ja, ich hab aufrichtig Angst vor einem doitschen Volksmob, der im Glauben an die Richtigkeit der Sache mordend durch die Strassen zieht (und zu nix anderes ist die zitierte Textzeile ein Aufruf).
    Und wenn du dann behauptest, ich sei reaktionär, dann ist das ein eindrucksvoller Beleg für die These, die du leider aus meinem Zitat rausgekürzt hast: deinem Denken in Entweder-Oder-Logik.

  17. retmarut sagt:

    @ Folivora:
    „Wenn du Kommunismus nur als Parteiveranstaltung denken kannst“ – Was für abstruse Thesen stellst Du denn da in den Raum?

    Kommunismus ist erst einmal eine (zukünftige) Gesellschaftsformation, nämlich eine in der kein Privateigentum an Produktionsmitteln und auch keine Klassen mehr existieren, wo also das Mehrprodukt gesellschaftlich produziert und gesellschaftlich angeeignet wird. Eine kommunistische Gesellschaft bedingt, dass zuvor die bürgerliche Klassenherrschaft durch die bis dahin beherrschte Klasse (das Proletariat) niedergeworfen werden muss und in einer (offenbar historisch relativ langen) Übergangsphase (Sozialismus) die ökonomischen und gesellschaftlichen Verhältnisse grundlegend geändert werden. Wie diese Übergangsphase genau ausschaut, hängt von den jeweils vorliegenden gesellschaftlichen Bedingungen ab sowie vom Grad der Produktivkraftentwicklung.

    Zum zweiten bezeichnet Kommunismus auf der ideologischen Ebene den wissenschaftlichen Sozialismus, also die materialistisch-dialektische Weltanschauung im Sinne von Marx, Engels und Lenin.

    Und zum Kommunist_innen-Bashing: Kommunist_innen „sind keine besondere Partei gegenüber den andern Arbeiterparteien. Sie haben keine von den Interessen des ganzen Proletariats getrennten Interessen. Sie stellen keine besonderen Prinzipien auf, wonach sie die proletarische Bewegung modeln wollen. […] Die Kommunisten sind also praktisch der entschiedenste, immer weitertreibende Teil der Arbeiterparteien aller Länder; sie haben theoretisch vor der übrigen Masse des Proletariats die Einsicht in die Bedingungen, den Gang und die allgemeinen Resultate der proletarischen Bewegung voraus.“ (Kommunistisches Manifest , Kapitel II „Proletarier und Kommunisten“)

    „ich hab aufrichtig Angst vor einem doitschen Volksmob“ – Mir graut es eher vor dem deutschen Imperialismus, der sich bereits zweimal mittels Welteroberungsplänen über seine Konkurent_innen setzen wollte. Und zimperlich war er weder im 1. noch im 2. Weltkrieg. Millionen Leichen pflastern diesen Weg des deutschen Monopolkapitals. Im ersten Weltkrieg u.a. durch systematische Geiselerschießungen, militärische Giftgaseinsätze und totalen U-Boot-Krieg, im zweiten durch einen brutalen Raub- und Vernichtungsfeldzug v.a. im Osten und Südosten Europas. Allein dem deutschen Vernichtungsfeldzug gegen die Sowjetunion, der sich dieses Jahr im Juni zum 70. Male jährt, fielen mehr als 27 Mio. Sowjetbürger_innen zum Opfer (davon über 2 Mio. jüdischer Herkunft), ermordet durch Massenerschießungen, Aushungern, Zwangsarbeit und Vernichtungslager.

  18. Fleischlego sagt:

    oh gott mir tut mein kopf weh

  19. Bolschewik sagt:

    1. Eine Kommunistische Partei ist nicht gleich eine x-beliebige bürgerliche (oder sonstige) Partei, Retmarut hat für diese Leserkreis ausreichend etwas formuliert.

    2. Die Kommunistische Bewegung hat eine mangelhafte Untersuchung der faschistischen Mobilisierungspotenzial, das Massenmord an den Juden. In ihrer Faschismus-Analyse stand in Vordergrund die ökonomische Analyse des Faschismus an der Macht wie es von G. Dimitroff, Kühnl, Gossweiler usw. entwickelt worden ist. Diese mangelhafte Beschäftigung mit den Erscheinungsformen und Verbrechen des Faschismus ermöglichte in der linksliberale Milieau das Aufstieg anderer Faschismus-Analysen wie die oben genannt sind. Warum die Kommunistische Weltbewegung sich mit dem Massenmord an den Juden mangelhaft auseinandersetzte, ist hier erstmal nicht zu klären!

    Die mangelhafte Beschäftigung mit der Analyse des faschistischen Massenmords sollte uns aber nicht verleiten zu behaupten, dass die kommunistische Faschismus-Analyse falsch sei wie hier „argumentiert“ wurde.

  20. Björn sagt:

    ach du liebe zeit, ihr glaubt wahrscheinlich auch, dass eure steinzeitkommunistischen vorstellungen noch dem aktuellen stand der linken debatte entsprechen, oder?! verabschiedet euch doch mal von eurem deterministischen geschichtsbild, mit dem ihr hier ganz nonchalant die verbrecherischen sowjet- und ddr-gemime rechtfertigt, und überlegt euch zeitgemäße wege in den kommunismus. mit ner partei wird das jedenfalls nix, jungs.

  21. Dr. Gonzo sagt:

    (jetzt wirds wieder pöbelig; a la „erst schreiben, dann denken“!) :
    björn, seit Du beim a:ka eingestiegen bist, glaubste wohl auch die scheiße mit löffeln gefressen zu haben und „linke debatten“ adäquat reflektieren zu können!?, „junge“! 🙂

  22. Fleischlego sagt:

    und mit Holger Burnder auch nicht 😉

  23. Björn sagt:

    Ja klar, linke Kritik is dann gleich antideutsch. Mir wären antideutsche Wege in den Kommunismus nicht bekannt bzw. wenn wahrscheinlich auch nicht sympathisch.

  24. Björn sagt:

    das ist denke ich unstrittig

  25. Bolschewik sagt:

    Zurück zum Argumentieren: Ich will weder die a:ka als nicht-links bezeichnen noch will ich als steinzeitkommunist bezeichnet werden, da links nicht keine Marke ist oder war und jeder das Recht hat diesen Namen zu benutzen noch ist Steinzeitkommunismus die Selbstbezeichnung der Mitglieder kommunistische Parteien…

    Holger Burner Aussagen zur Banker entspricht keine kommunistische Analyse der heutigen Gesellschaft, er stellt hier die Idee von einer bösen Bankkapitalisten (und guten Industriekapitalisten?!) zur Diskussion. Klar ist, ein Lied ist keine Analyse und besitzt die künstlerischen Freiheiten der Übertreibung. Er ist allerdings nicht irgendeinem Künstler, sondern ein Künstler mit politisch kommunistischen Anspruch und darauf ist er zu bewerten( /* vllt. sollte man auf die SAV-Programmatik gucken */).

    Steinzeitkommunisten sind nicht auf dem Stand der „linken Debatte“, wenn diese Debatten auf dieses Niveau (Ihr Steinzeitkommunisten, Stalinisten, Ihr Nicht-Linken) reduziert [was leider oft die Realität ist], dann sind sie in der Tat nicht auf dem Stand. Redet man über die europäsiche linke Debatte, dann spielen solchen AntiDs-Antiimps-Debatten (bzw. die Anti-Ds) in der Tat keine Rolle. Redet man über die internationale linke Debatte, dann verschwinden die Autonomen-Partei-Debatten(bzw. die Autonomen) ja sogar die Anarcho-Kommi-Debatte (bzw. die Anarchos) verschwindet! Aber bleiben wir noch in Deutschland so gibt es noch Hoffnung. In Essen diskutierten in solidarischer Atmosphäre Aktivist*innen verschiedener Linken Bewegungen/Gruppen (von der DKP bis FAU über Soziale Bewegung und Gewerkschaftler, etc.)

    Zum Vorwurf gegen Holger Burner, er sei Antisemit. Wurde kein Beweis geliefert, sondern wie Retmarut richtig feststellte, man macht sich seine eigene Realität. Es ist zwar richtig zu sagen, der Typ hat in seiner Texte eine schiefe Kapitalismus-Kritik, aber daraus Antisemitismus zu machen, führte letztendlich zur Isolierung der Antideutschen. Denn sie agieren nach dem Prinzip, wer unsere Analyse nicht teilt, ist Antisemit. Auch wenn sie manchmal recht haben könnten!

  26. apl sagt:

    Die selbsternannte emanzipatorische Linke in ihrer als Graswurzelrevolution verklärten subkulturellen Abschottung mag mit dem Kommunismus gebrochen haben, das macht ihre Theorieberge aber nicht zum „aktuellen Stand der Debatte“ und ist keine Widerlegung des historischen Materialismus oder allgemein der kommunistischen Analyse.

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