Besetzungs-News vom 17.11.
von am 17. November 2009 veröffentlicht in Bildungsstreik

Dienstag, 17. November: Auch wenn wir hier länger schon nichts mehr aus den besetzten Räumen berichtet haben: Dort pulsiert nach wie vor das kritische studentische Leben! Täglich finden zweimal Plena statt (das Abendplenum ist ab jetzt auf 20:30 Uhr vorverlegt, um etwas Raum für die Teilnahme an nachfolgenden Veranstaltungen zu schaffen), in denen die Arbeit koordiniert wird. Zahlreichen Kleingruppen kümmern sich um Öffentlichkeitsarbeit, Aktionen und selbst scheinbar einfache Dinge wie die Verpflegung, die ab einer gewissen Größe zu verpflegender Personen allerdings auch wirklich aufwändig ist. Täglich fingen Veranstaltungen statt. So findet heute abend im Anschluss an das Plenum eine offene Bühne statt, zur Zeit ist entsprechend gute Stimmung im Verfügungsgebäude bei Live-Musik. Neben Veranstaltungen zur Unterhaltung gibt es auch einige Workshops zu kritischen wissenschaftlichen Themen. Immer noch wird die „Lichter-Demo“ geplant, die morgen ab 18:15 Uhr auf dem Campus starten soll. Die Stimmung ist locker, vor der Tür des Verfügungsgebäudes wird unter den Raucher diskutiert und im Verfügungsgebäude tagen zahlreiche AKs und planen das weitere Vorgehen. Die Stimmung ist locker-gelöst und die Zufriedenheit über viele anregende Diskussionen und Gespräche ist spürbar. Zugleich scheinen die verschiendensten politischen Strömungen und Aktionsformen im Verfügungsgebäude zusammenzufinden.

Während allerdings die spaßorientierte Fraktion mittlerweile als Erfolg feiern kann, dass die Stimmung im VG im wesentlichen gut, gelöst und launig ist, so bleibt allerdings noch das Problem, dass es derzeit nicht wirklich einen politischen Konsens gibt: Kein Forderungskatalog, der gemeinsam getragen würde, und auch andere Probleme bleiben ungelöst bestehen: Insbesondere grundsätzliche politische Prinzipien linker Hochschularbeit spielen derzeit eher eine untergeordnete Rolle. Ziemlich im Hintergrund agieren derzeit die Fraktionen, denen auch antinationale, antisexistische oder antirassistische Ansprüche stärker am Herzen liegen, die Strukturen sind noch stark von „Machern“ dominiert. Es bleibt noch fraglich, ob politisch noch eine thematische Öffnung erfolgt und auch schließlich grundsätzliche Probleme außerhalb der Hochschule – aber in der Lebenswelt der protestierenden Studierenden – mit in den Fokus rücken.

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