So. 30.03.: Dominic und Rumble in Rhodos im Juzi
von am 25. März 2008 veröffentlicht in JuZI, Konzert, Locations, Tipp!, Veranstaltungsart

Trondheim, dass liegt in Norwegen. Nicht ganz weit ab vom Schuß und auch kein norwegisches Kaff, in das sich höchstens ein paar Öko-Urlauber mit dickem Protemonaie verirren. Trondheim hat einen festen Platz in der Hardcore-Landkarte des Nordens. Die Liste der Bands aufzuführen würde eine Legende nach der nächsten zu Tage fördern – und ausnahmsweise lassen wir genau das. Dominic kommen nun aus genau dieser Stadt und tragen den Screamo/Indie-Stempel. Zumindest bei „Screamo“ will man sich wegdrehen, denn der Begriff taugt eigentlich nur noch für Uncle Sallys-Musik oder für Kids, die lieber Umhängetaschen, Buttons und karierte Vans sammeln. Wenn man nun „screamo“ mit Norwegen verbindet macht es sofort klick: Jr. Ewing. Nur mit Everybodys Darling aus dem hohen Norden haben Dominic nichts am Hut. Die Band die sich nach dem bösen Mann aus Dallas benannte legte eine musikalische Berg und Tal-Bahn hin, bei der sie leider oft im Tal hängen blieb. Dem wachsenden Publikum machte das nichts aus, Musik ist heute einfach mal scheißegal, womit wir wieder bei Umhängetaschen, Buttons und Schuhen wären. So egal ist letztlich auch, dass es Jr. Ewing nicht mehr gibt – der Schwan hätte allerdings würdevoller abtreten können.
Screamo? Sagen wir mal so, Dominic klingen dicht, verzweifelt und nach vorne. Irgendwie wie 1998. So klingt die Band auf bisher zwei Alben und zumindest auf der ersten LP der Band ist alles wo es sein soll – auf der B-Seite brilliert die Band ein bisschen. LP Nummer zwei ist mir unbekannt.
Rumble in Rhodos kommen aus Norwegens Hauptstadt Oslo. Und auch die Osloer haben es nicht so mit düsterem Black-Metal-Schwülsten und brennenden Kirchen. Varg Vikernes, unter Freunden auch einfach „Count Grishnackh“, hätte keine Freude an beiden Bands. Dem Indie-Anteil von Dominic mischen Rumble In Rhodos etwas New-Wave und etwas Post-Punk bei. Ein ganz bewertes Rezept und das scheinen die Norweger zu beherrschen. Anders ist nicht zu erklären, dass man sich beim genialen French Kiss Records Label für die Band interessiert. Dort sind auch Bands wie Les Savy Fav oder The Plastic Constellations. Sahnehappen also! Leider glänzt die Myspace-Seite der Band vor allem mit Informationen was eben Label oder bescheuerte Awards angeht. Eine Sache die man sich vollends klemmen kann und hier mit einem „ziemlich uncool!“ bewertet werden soll. Musikalisch scheint das wieder mal ein hoch interessanter Abend zu sein, hoffentlich nicht wie üblich Perlen vor die Säue.
Am Sonntag ab 22 Uhr im Juzi!

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13 Kommentare auf "So. 30.03.: Dominic und Rumble in Rhodos im Juzi"

  1. Eduard Bär sagt:

    Nix gegen kariert, Alter! Bei Vargs (is der eigentlich schon wieder frei?) alten Emo-Genossen waren Lederjacken und enge Hosen jedenfalls auch voll im Trend!

  2. John K. Doe sagt:

    der gute varg hat eine stramme karriere gemacht. erstmal 2003 den entzug genossen und versucht abzuhauen – stilecht: mit knarren, camouflage-klamotten, gas-maske und labtop. der typ war auf alles vorbereitet, landete dennoch erneut im knast. inzwischen hatte sich vikernes eine frisur zugelegt, die bestens zum auch ansonsten braunen erscheinungsbild passt. soweit ich weiß sitzt vikernes immernoch ein – die strafe wurde von 21 jahre auf 14 umgewandelt. eine erneute anhörung in richtung entlassung findet wohl dieses jahr statt. jajajaja, ob das wohl alles an der kombination aus aufwachsen im irak und reichlich „herr der ringe“ lektüre liegt 😉

  3. Eduard Bär sagt:

    Deine oder seine HdR-Lektüren? Bei mir ist das VV-Interesse irgendwann antiproportional zu dem an Tocotronic geschwunden…seine Bücher kenne ich daher immer noch nicht.

  4. John K. Doe sagt:

    um gottes willen – ich würde ein HdR-buch nicht mal anrühren. irgendwelche albernen zipfelmützenzaubernieten können mir schön gestohlen bleiben. vikernes hat das ganz anders gesehen und war großer fan…

  5. magda sagt:

    zipfelmützenzaubernieten?!!!!
    …Schuft!!!

  6. fabbal sagt:

    ich fands gut und das pfeifen ist auch schon fast wieder weg
    witzig war auch der besoffene typ desse arsch raushing und der trotzdem auf die bühne gekletert ist und mitsingen wollte.
    karohemden und röhrenjeans verwundern mich zwar immer wieder allerdings sah es an dem dominic gitarristen echt gut aus. also die röhrenjeans zusammen mit dem TADA tr ewing shirt.

  7. John K. Doe sagt:

    fabbal, willst du in die style-beratung gehen? das dich auch meine garderobe wundert ist eine frechheit sonderhausen 😉
    mal nebenbei, habe lange nicht mehr eine solch ausufernde luftgitarrenperformance gesehen – war deutlich am rande der peinlichkeit, hahahahaha.

  8. miesmuschel sagt:

    allerdings das war witzig – wie gut wärs gewesen wenn er noch dabei gehabt hätte

  9. John K. Doe sagt:

    alles schon gesehen. gehörte vor jahren zur zann-grundausstattung.

  10. Klaus sagt:

    bei ner ordentlichen röhrenhose wär dit nich passiert wa. schlaghose ist eh ewig out und das hatte seine Gründe wie man sieht.

  11. bats sagt:

    @john wenn ich nicht in ner heterobeziehung wäre dann müsstest du die knöpfe deines hemdes jedesmal wenn wir uns sehen wieder annähen.

  12. bats sagt:

    auf jeden fall
    „i am straight but it might be a phase“

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