Zukunftsmusik: Shy Child und der Lärm hört nicht auf
von am 13. Oktober 2007 veröffentlicht in Musik, Platten, Texte

Ich möchte den elektrobegeisterten MOG-Lesern hiermit den Kauf einer Platte nahe legen. Shy Child, dass sind die Anführer der amerikanischen New Rave-Bewegung, die den Globus gerade zerrockt. Sie gründeten Shy Child 2000, nachdem sie bei der dem ein oder anderen sicher bekannten Band El Guapo(Dischord) gespielt hatten.

Die Collegefreunde Pete Cafarella und Nate Smith waren unabhängig voneinander nach New York gezogen. Als sie aufeinander trafen, gründeten sie Shy Child. Beide begannen als Synths und Drums-Duo in Nates Schlafzimmer Songs zu schreiben, die sehr durch ihre Faszination von elektronischer Musik und Prog-Rock geprägt waren. Sehr bald spielten sie Shows, sowohl mit Rockbands, als auch mit DJs.
2001 nahmen sie ihr erstes Album „Please Consider Our Time“ ihn ihrem Proberaum auf und verkauften es in lokalen Plattenläden, so dass bald Labels auf sie aufmerksam wurden.
Doch nach und nach wandten sie ihren Fokus von Elektro und Prog-Rock weg hin zu den nackten Elementen: Synthies, Drums und Vocals. Es ging nur noch um Spaß. Sie tourten durch Japan, spielten Shows mit Mitgliedern verschiedener japanischer Bands. Als sie wieder zurück waren, begannen sie sofort mit der Arbeit an ihrem neuen Album „One With The Sun“, mit Chris Zane als Produzenten der bereits für Calla, Les Savy Fav und Inouk gearbeitet hatte. Das wurde bereits damals als das catchieste Album seinerzeit gefeiert: Vergleiche zu Daft Punk, Silver Apples und Timbaland wurden gezogen.
Inzwischen haben sie mit Hot Chip, Chemical Brothers, CSS and Klaxons getourt, unter anderem die Editors und Futureheads remixt, ihr Sound ist dennoch unverwechselbar. Die Keyboard Sound-Sirenen und Synthie-Teppiche sind progish und die Vocals erinnern an den Art-Wave-Gesang von Andy Partridge oder David Byrne. Ein bißchen Acid, ein wenig Prog-Rock, ein wenig 80er Electro-Pop, ein paar Timbaland-Grooves, ein bisschen Zukunftsmusik.

Das neue Cover spricht Bände: Das New Rave-Inferno Shy Child hat es in sich.
Noise Won´t Stop ist Kampfansage und Versprechen.
Die Wände wackeln, tanzende Körper bahnen sich spastisch zuckend schwerelos durch fluoreszierendfarbene Räume, in denen sich Duracell-Hasen auf Speed trommelnd um die eigene Achse drehen. Das ganze Szenario findet irgendwo im All statt. „Noise Won’t Stop“ ist ein musikalisches Feuerwerk ohne Pause, ohne Maß, ohne Grenzen. Pete Cafarella und Nate Smith überzeugen mit ihrem Debüt auf ganzer Linie, dass ist Zukunftsmusik.
Mein persönlicher Hit der Platte: Pressure to come.

Artikel teilen

11 Kommentare auf "Zukunftsmusik: Shy Child und der Lärm hört nicht auf"

  1. John K. Doe sagt:

    dieses ganze elektro-dingens is ja nicht so ganz meins. teilweise hat das ja doch langsam nerv-faktor weil im ganzen wahn originalität zu verschwinden droht. wirklich jeder scheint plötzlich elektro auflegen oder machen zu wollen. aber mal hin oder her – als ich im plattenladen, völlig zufällig denn ich fand das plattencover so geil, shy child hörte blies es mich direkt vom hocker! ich glaube ich habe selten eine plattenkauf-entscheidung derartig schnell getroffen. „noise won’t stop“ ist ein brecher der seinesgleichen sucht. hammerplatte wenn ich das hier auch mal anmerken darf.

    weißt du was die von den editors remixt haben?

  2. Rakete sagt:

    du meinst mich mit „wirklich jeder“, oder?

  3. John K. Doe sagt:

    nein, noch viel schlimmer: das ist eher auf mich selbst bezogen!

    mal aus ganz konservativer gitarren-perspektive muss ich ja sagen, dass es nicht all zu viele elektro-bands gibt die wirklich gut sind. ich glaube man braucht wirklich sehr gute ideen um da nicht zu langweilen. nmir kommt das echt schwer vor – wahrscheinlich weil ich von der materie keine ahnung habe. die sachen die ich gut finde in der richtung hauen mich jedenfalls wirklich vom hocker.

  4. John K. Doe sagt:

    p.s.: auf el guapo stehe ich auch sehr!

  5. halt! stop! wie kann man von pete cafarella und nate smith sprechen und nichts über supersystem sagen, die meistunterschätzte band von 2005.
    „always never again“ war ein fantastisches album voller hits das leider zwischen all den anderen hippen dance-indie-rock zeug unterging die in diesem jahr rauskamen.

  6. supersystem=el guapo+neuer drummer

  7. John K. Doe sagt:

    von denen habe ich auch alle platten. grandios!!!! aber war supersystem nicht nur ein neuer name für el guapo nachdem diese die rechte an dem namen an eine andere band verkauften?!

  8. ach, haben die echt den namen verkauft. das wusst ich nich. ich glaub die haben aber mehrere gründe für die umbenennung angegeben. el guapo war halt ein ziemlich alter name und da haben die sich einfach keine gedanken drum gemacht. und als dann ein neuer drummer kam, haben die sich halt umbenannt. und es gab eben auch eine andere band die so hiess.
    der sänger ist jetzt solo unterwegs als edie sedgwick. jedenfalls war er das in 2005. vielleicht macht er jetzt was anderes.

  9. Ich find zwar dass die shy child platte das zweite album von supersystem hätte werden aollen und nicht 1 million microphones, aber so überragend kommt das jetzt nich daher. auf always never again haben die 9 hits am stück abgeliefert, hach war das eine gute platte.

    btw, shy child sind also new rave. supersystem haben wir ja früher für disko-punk gehalten und 2002 wäre es electro-clash gewesen oder so. is doch alles nur son herbeigehyptes musikjournalistensprech.

  10. guccilady93 sagt:

    Ey Timbaland Ist einfach der beste wer andere meinung ist der ist einfach dum kann ich da zu nur sagen
    ich bin ein rieser fan von ihn seine neue singel mit Nicol Scherzinger ist der hammer Timbaland ist mein knuddel bär.Er ist voll Süß

Schreibe einen Kommentar

Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar zu schreiben. Anmelden | Registrieren

Bitte lese dazu unsere Regeln und Hinweise zum Kommentieren.