Tribute To Nothing – „How Many Times Did We Live?“
von am 4. Juni 2006 veröffentlicht in Platten

Tribute To Nothing war es bislang nicht gelungen, den atemberaubenden Charakter ihrer Liveshows auf Platte zu bannen. „How Many Times Did We Live?“ schafft es erstmals durch deutlich melodiösere Stücke, auch im Wohnzimmer interessant zu klingen. Auf der Strecke bleibt dabei allerdings ein Gutes Stück der charismatischen Vertracktheit früherer Tage.

Songs wie „Finding My Feet“ klingen erstmals, sprotzend vor Catchyness, nachvollziehbar nach Hot Water Music, mit denen die Briten schon so oft verglichen wurden. Die Kategorisierung unter „Intense, chaotic post hardcore“ scheint diesem Album nicht mehr gerecht zu werden, scheinen diese Attribute doch hauptsächlich bei alten Bekannten wie „Name Of Distrust“ und dem bereits vor Jahren veröffentlichten „Quicksand Mindset“ durch.

Im Vordergrund stehen auf „How Many Times Did We Live?“ eindeutig die melodischeren Stücke. Nicht selten fühlt man sich zum mitsingen respektive -schreien ermutigt, während sich die rechte Hand unbemerkt zur Faust ballt und gen Himmel gestreckt zu werden verlangt. Dabei gelingt es dem Vierer trotz aller Entwicklung in melodiösere Gewässer immer wieder, das gewohnte und allseits geliebte chaotische Element einfliessen zu lassen – teils durch die Hintertür, teils durch verzwickte Gitarrensoli. Mit „Breaking Your Fall“ und „And Still They Stand Strong“ werden dann gar balladeske Töne angeschlagen. Das Ganze wird perfektioniert durch eine mehr als amtliche Produktion, für die sich Jason Livermore (Rise Against, Thursday u.a.) verantwortlich zeigte, und klingt, um es auf den Punkt zu bringen, tierisch fett.

„How Many Times Did We Live?“ ist mehr Emo-Rock als Post Hardcore, ist die bislang beste Veröffentlichung einer wegweisenden Band, wird in den Top-10-Veröffentlichungen des Jahres 2006 nicht fehlen dürfen und verleitet mich an dieser Stelle zur Vergabe des Attributs „absoluter Pflichtkauf“! Kaum auszumalen was passiert, wenn Tribute To Nothing dieses Meisterwerk um ihre sagenumwobene Bühnenshow ergänzen.

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