DGB Haus

Do. 02.08.: Joachim Bruhn über die (Un-)Begreifbarkeit des Nazifaschismus
28. Juli 2007

Seit Jahren versuchen Geschichts- und Sozialwissenschaften, die Nazifaschismus zu erklären. Das gilt auch für die Linke Theorie, die sich schon seit der Machtübernahme der Nazis daran abarbeitet. Vergeblich, wie Joachim Bruhn von der Initiative Sozialistisches Forum findet. Und deshalb vom [a:ka] zum Thema „Vernunft und Barbarei – Über die Verstehbarkeit des Nationalsozialismus“ eingeladen wurde. In Anlehnung an die marx’sche Theorie möchte er zeigen, wie der Faschismus aus der Widersprüchlichkeit des Kapitalismus entstanden ist und in dieser Widersprüchlichkeit eben auch unverständlich bleiben muss. Weshalb dann, und hier schließt sich der Kreis, bisher alle Versuche, ihn zu verstehen, letztendlich scheitern mussten. Wer vorher gerne mehr darüber wissen möchte, dem sei dies Flugblatt zur Veranstaltungsankündigung empfohlen.


Do. 12.07.: G8 – Wie weiter?!
9. Juli 2007

Der G8-Gipfel und die Gegenproteste sind verstummt, in den Zeitungen kehrt wieder der Alltag ein. Aber was haben die Proteste gebracht? Viele Leute – auch aus Göttingen – waren in Heiligendamm, Rostock und Umgebung aktiv. Aber was bedeutet das für die Perspektive von emanzipatorischer Politik in Göttingen? Um diese und andere Fragen zu diskutieren, lädt ein offenes Bündnis für Donnerstag um 19 Uhr in das DGB-Haus (Obere Masch 10) ein. Es soll eine Fishbowl-Diskussion geben, um sich nicht zuletzt über die Erfahrungen auszutauschen, die dort gemacht worden und über die Perspektiven zu diskutieren, sich aus den Protesten für Göttinger Polit-Gruppen ergeben.


Fr. 11.05.: Vortrag: Rechtsextremismus im Zeichen der Globalisierung
7. Mai 2007

Im Rahmen der Kulturwoche gegen Rechts hält Prof. Dr. Christoph Butterwegge am Freitag um 17.30 im DGB Haus einen Vortrag zum Thema „Rechtsextremismus im Zeichen der Globalisierung“. Wir zitieren die Veranstaltungsankündigung: Rechtsextremismus ist ein vielfältiges Phänomen, das Gesinnungen und Gewalttaten, neonazistische Kaderorganisationen, jugendliche Schlägerbanden und „Skinheads in Nadelstreifen“, sog. Stiefelfaschisten und Stammtischbrüder umfasst. Fragt man, was Straftäter und Sympathisant(inn)en miteinander verbindet, stößt man auf die ideologischen Fundamente des Rechtsextremismus: Rassismus (Ausländer- oder Fremdenfeindlichkeit) bzw. Antisemitismus, Nationalismus, Biologismus, Sozialdarwinismus (Elitedenken), Militarismus und Sexismus (Frauenfeindlichkeit). Thematisiert der Neorassismus die kulturelle Di. erenz, so verabsolutiert der Standortnationalismus die Konkurrenz zwischen „Wirtschaftsstandorten“ und -subjekten. Dadurch entsteht sozialer Zündstoff, der in einem Klima sozialer Kälte die Wut auf Zuwanderer fördert. Obwohl ihr das Image von „Hinterwäldlern“ anhaftet, versucht die extreme Rechte, sich an die Spitze des gesellschaftlichen Entwicklungsprozesses zu setzen, was ihr umso leichter fällt, als sie die unsozialen Konsequenzen von Marktradikalität – im Unterschied zur etablierten Politik – nicht scheut.


Mi. 09.05.: Vortrag zur „Rechten Volksfront“ in Niedersachsen
6. Mai 2007

Auch wenn es bei Berichten über Neonaziaktivitäten immer wieder um die sogenannten „no go areas“/ „national befreite“ Zonen geht, die sich hauptsächlich in Ostdeutschland befinden, so ist doch Niedersachsen ein Stammland der NPD. Übergriffe gegen Nazigegner finden immer wieder statt, wie in den letzten Monaten in Verden, Dörverden oder Rothenburg geschehen. Mehr als ein Mal pro Woche gibt es regionale und überregionale Neonazitreffen in Niedersachsen, meist im Verborgenen, oder gedeckt von der Bevölkerung. So geschehen z. B. vor kurzem in Scharzfeld in der Nähe von Herzberg am Harz, als ein Kamerateam vom Bürgermeister der Stadt bedroht und angegriffen wird, als diese über ein Neonazitreffen in der Stadt berichten wollten. Über solche und ähnliche Aktivitäten, mit dem Schwerpunkt auf Südniedersachsen, berichtet Andrea Röpke am Mittwoch, den 9. 5. um 19.00 Uhr im DGB-Haus. Andrea Röpke ist Journalistin und u.a. bei der Arbeitsstelle gegen Rechtsextremismus und Gewalt(ARUG) tätig, die Aufklärungsarbeit über Neonaziaktivitäten leisten. Sie war auch an den Filmen „Wir erobern die Städte vom Lande aus“ und „Neonazistinnen“ beteiligt.


Di. 01.05.: Mai-Demo & Kundgebung vom DGB
28. April 2007

Neben dem rituellen Maibaumtanz gibt es noch andere Traditionen, für die der 1. Mai bekannt ist. Als „Tag der Arbeit“ wurde er zum traditionellen Gewerkschaftskampftag. Und so zieht auch diesen Dienstag unter dem Motto „Du hast mehr verdient! Mehr Respekt. Soziale Gerechtigkeit. Gute Arbeit.“ der DGB Göttingen einmal durch die Innenstadt. Um 10:30 Uhr verlässt der Demonstrationszug das Gewerkschaftshaus am Platz der Synagoge, die Band Bacalao soll dann für das sorgen, was sie GewerkschafterInnen unter guter Stimmung vorstellen. Ab 11 Uhr ist dann nach einem kurzen Gang durch die Innenstadt die Maikundgebung auf dem Marktplatz vor dem Alten Rathaus. Die traditionelle Mairede hält Ellen Paschke vom Verdi-Bundesvorstand. Danach gibt es Musik mit ZORN und Black&Schwarz. Nebenbei gibt es Bratwurst und Bier – ganz wie es sich für den klassenbewussten Proleten gehört.


Do. 26.04.: Deutsche Ideologie – Antinationalismus
23. April 2007

Durch die Abgrenzung zum Nationalsozialismus wähnen sich die Deutschen auf der sicheren Seite: Sie hätten aus ihrer Geschichte gelernt und deshalb ein wesentlich kritischeres Verhältnis zur eigenen Nation als andere Länder. Darauf aufbauend könnten sie sich also einen gesunden Nationalstolz leisten. Das ist die Ansicht vieler Bürgerinnen und Bürger; und auch in den Reihen der Regierung sind gewisse antinationalistische Positionen standard. Auf dieser Grundlage sehen sich viele Deutsche als geeigneter Kritiker des Nationalstolzes anderer Länder. Aber wie viel Reflexion steckt hinter diesen Standards? Und tappen die Deutschen nicht gerade deshalb wieder in die Nationalismusfalle, weil sie meinen davor gefeit zu sein? Klaus Baethge hat den Patriotismus der Deutschen in seiner Abgrenzung zum Nationalsozialismus analysiert und einer kritischen Betrachtung unterzogen. Am Donnerstag präsentiert er in einem Vortrag seine Ergebnisse. Die Veranstaltung wird vom [a:ka] organisiert und findet um 19.30 Uhr im DGB Haus statt.


Fr. 20.04.: Der Gipfel der Repression? DGB Haus
16. April 2007

Der G8 Gipfel in Heiligendamm wirft seine Schatten voraus: bereits jetzt werden am den Tagungsort weiträumig absperrenden Zaun PassantInnen Opfer von willkürlichen Polizeischickanen und bereits vor Monaten wurde das örtliche Polizeigesetz beachtlich verschärft. Die Sicherheitsbehörden geben sich jetzt schon alle Mühe, das Demonstrationsrecht einzuschränken und für einen aus ihrer Sicht reibungslosen Ablauf des „Treffen der 8“ zu sorgen. Rechtsanwalt Johannes Hentschel und AktivistInnen aus Mecklenburg Vorpommern wollen auf der Veranstaltung der Roten Hilfe unter Anderem Antworten auf die Fragen geben, was das neue Polizeigesetz ermöglicht, was die Polizei zum Gipfel plant, wie die „Rote Zone“ beschützt werden soll und wie man sich bei Festnahmen verhalten sollte. Beginn ist um 19 Uhr im DGB Haus.


Mi. 18.04.: Queering Pornography
16. April 2007

Pornografie war schon immer ein umstrittenes Thema sowohl in der femistischen als auch in den schwullesbischen Bewegungen – und wird bis heute heftig diskutiert. Während sie für die einen Ausdruck eines Objektstatus der dargestellten Frauen ist, empfinden sie andere als schlicht harmlos und noch andere die Möglichkeit einer emanzipatorischen Praxis. Wie ist die moderne Pornografie entstanden? Welche Bilder von Männlichkeit und Weiblichkeit werden in der Mainstream-Pornografie dargestellt und wie könnte ein feministischer und/oder queerer Umgang mit ihr aussehen? Das Referat von Dana Ulbricht (Uni Leipzig) und Claudia Gehrke (Konkursbuchverlag; Herausgeberin von „Mein heimliches Auge“) soll einen Einblick in die Debatte liefern, den geschichtlichen Hintergrund von Pornografie erhellen und die Inszenierung von Geschlechtlichkeit im Mainstream-Porno kritisch untersuchen. Und hinterher wird’s dann diskutiert. Los gehts am Mittwoch, 18.4. um 20 Uhr im DGB-Haus.


Mo. 15.01.: Vortrag ‚Israel und seine Feinde – Über den Antisemitismus im Nahen Osten‘
11. Januar 2007

Zu kaum einem Thema gehen die Wogen in politischen Debatten so hoch wie beim Thema Nahost. Die Konflikte in Israel, Palästina und im Libanon haben schon so manche Freundschaft schmerzhaft belastet und sorgen stets dafür, das die Raumtemperatur sich merklich erhöht – selbst wenn das Ganze im Freien stattfindet. Das Göttinger Autonome Kollektiv (a:ka) ist für seine ebenso umstrittene wie streitlustigen Positionierungen zu diesem Thema bekannt. Und so hat es sich mit Matthias Künzel einen ebenso umstrittenen und streitlustigen Referenten ins DGB-Haus am Platz der Synagoge eingeladen, damit der um 19.30 Uhr zum Thema „Israel und seine Feinde – Über den Antisemitismus im Nahen Osten“ referieren kann. Antideutsch für EinsteigerInnen, sozusagen.


Fr. 15.12.: Odessa – Die Flucht der Nazis nach Südamerika
13. Dezember 2006

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges kam es zu einer massenhaften Flucht von NS-Kriegsverbrechern, unter ihnen etwa Adolf Eichmann und Josef Mengele. Der argentinische Historiker und Journalist Uki Goñi , den der DGB und die Antifa Aktion&Kritik, die Basisgruppe Geschichte, die b-fantifa und der Rote Buchladen am Freitag ins DGB-Haus eingeladen haben, hat in einer umfassende Untersuchung nachgezeichnet. Er hat Fluchtrouten und die Mithilfe unterschiedlicher staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen aufgedeckt, mit deren Hilfe es Tausenden von Nazis, Ustascha-Faschisten und Vertretern anderer europäischer Kollaborationsregime gelang, nach Lateinamerika zu entkommen. Niedergeschrieben hat er all das in seinem Buch „Odessa“, das gerade von Arte zum Sachbuch des Monats gekürt wurde. Vortragen und zur Diskussion stellen wird er es am Freitag, dem 15. Dezember 2006 ab 19 Uhr im DGB-Haus am Platz der Synagoge.