Archiv für Januar 2009

Fr. 09.01.: Eröffnung der Ausstellung „Die Kunst der Erinnerung. Bronzeplastiken des Holocaust-Überlebenden Samuel Willenberg“
4. Januar 2009

Der 1923 in Polen geborene Bildhauer Samuel Willenberg war während der NS-Zeit Häftling im nationalsozialistischen Vernichtungslager Treblinka. Als 19-Jähriger wurde er 1942 von den Nationalsozialisten deportiert. Der heute in Israel lebende Künstler gehört zu den wenigen Häftlingen, die das Todeslager überlebt haben. Seine einzigartigen Skulpturen zeigen Menschen und Szenen aus Treblinka. Er sagt: „Meine Plastiken sind so etwas wie Skizzen. Im Laufe von drei Jahren schuf ich 15 Figuren aus Treblinka. Ich erzähle mit ihnen die Geschichte Treblinkas, auch wenn man das, was im Lager gewesen ist, nicht wirklichkeitsgetreu abbilden kann.“ Die Bronzeplastiken waren in mehreren Ausstellungen zu sehen, darunter im Palast des israelischen Präsidenten in Jerusalem und in der Nationalgalerie der Künste, Zacheta, in Warschau. Treblinka bei Warschau war kein Konzentrations-, sondern ein Vernichtungslager: Fast alle Deportierten wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft im Lager umgebracht. Zwischen Juli 1942 und August 1943 ermordeten deutsche SS-Männer über 700.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder mit Motorabgasen. Die Jüdinnen und Juden wurden zu Hunderten in kleine Räume getrieben, in die anschließend das Kohlenmonoxid des Motors geleitet wurde. Nur ganz wenige der Deportierten wurden nicht sofort ermordet: Etwa 500 bis 1.000 jüdische Häftlinge mussten für die Deutschen im Lager arbeiten. Einer dieser Sklavenarbeiter war
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