Archiv für Dezember 2007

Sa. 15.12.: Workshop: Psychoanalyse – Feminismus – Wertkritik
10. Dezember 2007

Im Anschluss an den Vortrag am Freitag soll am Samstag der Zusammenhang von Feministischer Theorie, materialistischer Wertkritik und freudscher Psychoanalyse zusammen mit der Referentin Michaela Böhme diskutiert werden. Der Workshop beginnt um 12 Uhr bei Arbeit & Leben und ist für alle kostenlos und frei zugänglich, allerdings bitten die VeranstalterInnen alle diejenigen, die schon vorher wissen, das sie kommen, um Anmeldung, damit sie ausreichend Nahrungsmittel zur Verfügung stellen können. Die Ankündigung findet ihr hier.


Fr. 14.12.: „Tanz kaputt, was dich kaputt macht!“
9. Dezember 2007

Die Basisgruppe Geographie veranstaltet zusammen mit dem Basisdemokratischen Bündnis am Freitag eine Party unter dem Motto „Tanz kaputt, was dich kaputt macht!“ Die Veranstalter_innen nehmen in ihrer Ankündigung explizit Bezug auf die lange Tradition der VG Parties, die just in einem Verwaltungsakt beendet wurde. „Mögen die VG Partys für ihre Inhaltsleere kritisiert werden, so bildeten sie doch die Grundlage eines viel genutzten sozialen Netzwerks. Gleichzeitig bot sich dadurch die Möglichkeit der universitären „Wissensfabrik“, die auf eine Bildung von Humankapital reduziert wird, entgegen zu wirken“ schreiben sie in der aktuellen Göttinger Drucksache. In der letzten Woche wurde bereits erfolgreich versucht, sich das Theologicum für eine spontane Party anzueignen. An diesem Freitag geht es etwas offizieller zu, dennoch steht die Party unter der Forderung, alte Freiheiten zurück zu bekommen. Musikalisch gibt es, wie in alten VG-Party-Zeiten, einen Elektro- und einen Alternative Floor. Da lohnt sich auch schon mal der weite Weg zur Norduni. Einlass ist um 22 Uhr in der Goldschmidtstraße 5.


3000 Kilometer bis Auschwitz
9. Dezember 2007

Deportationen von jüdischen Menschen gab es in der NS-Zeit überall. Auch im Göttinger Bahnhof wurden über 100 Opfer des antisemitischen Vernichtungswahns in die Züge verfrachtet. Am kommenden Wochenende hält im selben Bahnhof der „Zug der Erinnerung“: eine reisende Ausstellung, die den Deportierten gedenken soll. Begleitet wird der Zug von einer umfangreichen Veranstaltungsreihe.


Wir sind Monsters! (Teil 2)
9. Dezember 2007

Ende November wurde Monsters of Göttingen ein Jahr alt. Für die Redaktion Zeit, sich mal mit sich selber auseinander zu setzen. Was wollten wir am Anfang, was wurde erreicht? Im ersten Teil des Interviews klärten wir über die Anfänge des Magazins auf und überlegten uns, was wir eigentlich wollen. Nun widmen wir uns der Kritik zu. Kritik, die wir uns anhöhren müssen und solche, die wir äußern. Wie kommen unsere Inhalte eigentlich in der Leserschaft an? Konnten wir politische Diskussionen anstossen oder werden wir in „der Mitte“ nicht ernst genommen? Die Fragen gehen auch an euch – teilt uns eure Meinung über die Kommentarfunktion mit!


Fr. 14.12.: Vortrag: Psychoanalyse und Gesellschaftskritik
9. Dezember 2007

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zu „Subjektbildung zwischen Ökonomie und Geschlecht“ findet an diesem Wochenende eine Doppel-Veranstaltung statt. Am Freitag referiert Michaela Böhme von der Exit!-Redaktion über die Relevanz der Psychoanalyse für eine, wie sie es nennt, „materialistische Gesellschaftskritik“. Das verspricht spannend zu werden, wie alle dem Ankündigungstext entnehmen können. Der Vortrag beginnt um 20:00 Uhr und findet im ZHG 004 am Uni-Campus statt.


Warum Benno Führmann nicht zuhören und Jessica Schwarz nicht einparken kann
9. Dezember 2007

Das Buch „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken können“ von Allan und Barbara Pease hat es ins Kino geschafft. Seien wir ehrlich: kann ein Film mit einem solchen Titel überhaupt gut sein? Eröffnet die Verfilmung des gemein hin als pseudowissenschaftlich bekannten Buches einem Regisseur überhaupt die Möglichkeit, noch irgend was zu retten und einen halbwegs passablen Film aus dem zu Grunde liegenden Stoff zu machen? Selbst wenn dem so wäre hat Leander Haußmann es in diesem Projekt nicht geschafft. Der Regisseur, der mit „Sonnenallee“ und „Herr Lehmann“ zwei der erfolgreichsten deutschen Filme der letzten Jahre umgesetzt hat, versagt hier trotz Starbesetzung: Auch Benno Führmann, Jessica Schwarz und Uwe Ochsenknecht konnten ihm nicht helfen.


Do. 13.12.: Jo Snyder & My Favorite Mixtape im T-Keller
8. Dezember 2007

Aus Zeitmangel dokumentieren wir hier lediglich die Ankündigung des Theaterkellers für dieses besuchenswerte Konzert. Als Frontfrau der kanadischen Bandlegende „Sixty Stories“ und der Nachfolgeband „Anthem Red“ hat Jo Snyder die wahrscheinlich unterbewertesten melodischen Punksongs der letzten Jahre geschrieben. Perfekter, authentischer und bodenständiger Emo- und Erwachsenen-PopPunkRock, mal melancholisch, mal euphorisch, immer im Vordergrund: Snyders wuderbare, dunkle und sanfte Stimme, die sich wohltuend von vielen weiblichen Punkrock-Röhren abhebt. Ein Ohrwurm nach dem anderen, der die Zuhörer nicht anspringt, sondern sich erst nach einigen Hördurchgängen so ganz erschließt: alles rockt erst unaufdringlich los, schleicht sich dann langsam aber sicher in die Hirnwindungen und dann will man immer mehr und immer wieder. Nun kommt Jo Snyder mit den Songs von „Sixty Stories“ und „Anthem Red“ auf Tour und wird dabei von Maria Bromilow („Half Mast“) unterstützt. Wir sind gerührt und fast schon ein wenig stolz! Weitermachen, wieder auf Tour kommen, weitere Herzen gewinnen! Schubladendenken ist auch nicht die Sache des Hamburger Trios „My favourite mixtape“. Keine Dogmen, sondern Punk und Rock und Pop ordentlich zusammen gerührt und los geht’s. Statt Berührungsängste niedergerissene musikalische Barrieren. Die Band ist aus den Trümmern von „Randy’s Ripchord“ auferstanden und lebt von der Energie die sie beim Songschreiben und
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Do. 13.12.: Kundgebung „Deutsche Zustände angreifen!“
7. Dezember 2007

Am Mittwoch fährt der Zug der Erinnerung, der den Deportierten Kindern und Jugendlichen in der NS-Zeit gedenkt, in den Göttinger Bahnhof ein. Die Ankunft des Zuges nimmt die Göttinger Gruppe OLAfA (Offene Linke – Alles für Alle), die auch Teil des Göttinger Bündnisses ist, zum Anlass, erneut eine kritische Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen einzufordern. „Dies kann und darf jedoch nicht einem deutschen Selbstbild als geläuterte Nation zur Begründung dienen“, heisst es im Aufruf zu einer Kundgebung, die am Donnerstag auf dem Jacobikirchhof stattfindet. Kritisiert wird vor Allem der Umgang der deutschen Geschichte mit der nationalsozialistischen Vergangenheit. „Die deutsche Schuld wird zur “deutschen Verantwortung” umgedeutet und macht Deutschland insbesondere außenpolitisch handlungsfähiger. Sich der Vergangenheit zu stellen scheint auch einen weiteren Schritt zu legitimieren, der vormals als vermeintliches Tabu formuliert wurde: endlich auch der deutschen Opfer zu gedenken.“ Die OLAfA stellt fest, dass Entrechtete, Verfolgte und Ermordete des Nazi-Regimes mit deutschen TäterInnen gleichgesetzt und zu einem Opferbrei verkocht würden. Diesem erinnerungspolitischen Diskurs will die Gruppe etwas entgegen setzen. Die Kundgebung beginnt um 17 Uhr und fordert: „Deutsche Täter sind keine Opfer!“ Am Donnerstag um 17 Uhr am Jacobikirchhof.


Mi. 12.12.: Bildungskritik der Kritischen Pädagogik im ZHG 004
7. Dezember 2007

Die Veranstaltungreihe zu Kritischen Wissenschaften geht in die letzte Runde und bietet zum Ausklang noch mal ein Schmankerl: Die Bedeutung Kritischer Pädagogik nämlich soll diskutiert werden. Zum ersten Mal von Kritischer Pädagogik gesprochen wurde im Anschluss an Theodor W. Adornos Interventionen, die in dem Heftchen „Erziehung zur Mündigkeit“ festgehalten waren und von dort aus zu gewisser Popularität kamen. Im Rahmen der Veranstaltung soll der Versuch unternommen werden, die Kriterien und Kategorien Adorno’s auf pädagogische Felder anzuwenden. Beispielhaft am Beispiel der Bildung soll die Geschichte dieses Begriffes kritisch aufgearbeitet und mit den aktuellen Reformen in Universitätssektor kontrastiert werden. Die Veranstaltung beginnt am Mittwoch um 19.30 Uhr und findet in ZHG 004 statt.


Nevermind the VG-Party here’s the Spontanparty im Theologicum
6. Dezember 2007

Rund 150 Studierende feierten eine unangemeldete Party im Theologicum – gegen den Widerstand von Sicherheitsdienst und Gebäudemanagement. Aktueller Anlass war die Weigerung des Dekans der theologischen Fakultät, das Gebäude der open_uni zur Verfügung zu stellen. Die Aktion reiht sich nahtlos in die vielen politischen Kämpfe um Freiräume ein, die in diesem Jahr in Göttingen geführt wurden. Ob es die Here to stay Kampagne zum Erhalt der selbstimmten Wohnhäuser geht oder um das Aus für die open_uni. Nicht zuletzt die Abschaffung der gutbesuchten und oftgelobten VG-Partys liess den Unmut über die Einschränkungen der Möglichkeiten selbstbestimmt zu leben, lernen und feiern steigen. Aus dem „Protest“ wurde gestern „Resistance“.